Fragen über Fragen

Nostradamus - Forschungen


Nostradamus braucht die Hilfe von Menschen, die keine Scharlatane sind. Denn leider beschäftigen sich viele Scharlatane mit seinem Werk und zocken die Leute ab, indem sie Angst und Schrecken verbreiten. Nostradamus will ja verstanden werden. Behauptet er jedenfalls in seinem Vorwort. Aber er weiß auch, dass nicht jede/r dazu in der Lage ist. Zumindest bisher hat sich noch niemand gefunden, der/die Licht ins Dunkel hätte bringen können.
Es gab immer Kriege und Katastrophen und es wird immer welche geben. Davor sollte man sich nicht fürchten. Kriegerisches Verhalten liegt uns leider in den Genen. Wer anderes glaubt, ist naiv.
Nostradamus wollte nicht Angst machen, sondern etwas beweisen und erklären. Was? Das weiß bisher niemand außer ihm selbst. Helfen wir ihm also, indem wir heraus finden, was er wirklich zu sagen hatte - oder auch nicht. War er ein Betrüger, ein Blender, ein Spinner, oder ein guter Psychologe? Oder hatte er wirklich etwas Wichtiges zu sagen? Es wäre an der Zeit,  tabula rasa zu machen. Unzählige Menschen leiden Dank seiner Verse an  Ängsten und Depressionen, weil Scharlatane und Betrüger aus seinem Werk ein lukratives Geschäft machen. Sollte dieser Unfug nicht endlich ein Ende haben? Um ihn zu beenden, muss man die (angeblichen) Prophezeiungen endlich richtig übersetzen.  Also machen wir uns an die Arbeit.

 

Jemand den ich kannte erfuhr von meinen vorausschauenden Träumen. Das hielt er für Betrug, denn er konnte sich nicht vorstellen, dass man die Zukunft sehen kann. Er dachte wohl, jemand würde mir von geplanten, zukünftigen Ereignissen erzählen, oder vielleicht meine Träume erfüllen. Was genau er dachte, weiß ich nicht. Wir haben nie offen darüber gesprochen, denn dazu war er zu feig. Als ich im Verlauf eines Telefongesprächs, welches ich mit ihm führte, auch über Nostradamus sprach, dachte er ich würde damit einen heimlichen Helfer meinen. Von da an wollte er unbedingt Nostradamus kennen lernen. Nun ja, das war nicht möglich, weil Nostradamus schon seit Jahrhunderten verstorben war.
 
Später, als ich im Internet meine Traumstudie allgemein zugänglich machte, andererseits aber auch ein klein wenig über Nostradamus schrieb, weil ich für eine Webseite noch zu wenige bedeutende Träume hatte, wurde wieder von jemandem eine Verbindung zwischen meinen Träumen und Nostradamus angenommen. Manche Nostradamus-Verehrer dachten, ich hätte seine Werke entschlüsselt und würde sie als meine eigenen Voraussagen ausgeben.

 

Um also allen Irrtümern vorzubeugen, möchte ich jetzt einmal deutlich betonen: Eines hat mit dem anderen nichts zu tun. Niemand erfüllt meine Träume, oder sagt mir ein und Nostradamus habe ich bisher nicht entschlüsselt. Ganz sicher bin ich mir nicht, ob es da überhaupt etwas gibt, was man entschlüsseln könnte. Was mich nicht davon abhält es auch weiterhin zu versuchen. Vielleicht steht ja doch etwas für mich drinnen? Wer weiß, wer weiß?
Der Bannspruch
Wenn er wirklich wirkt, rennen sehr viele Verfluchte herum, wenn man bedenkt, wie viele angebliche "Schlüssel" es gibt. :)
Benuci ist übrigens einer von denen, die ihn angeblich gefunden haben, den SCHLÜSSEL.
 
Benuci übersetzt ihn so:
„Die diese Verse lesen, mögen sie reiflich prüfen, Das gemeine und unwissende Volk soll sich nicht damit befassen. Und alle Astrologen, Tölpel, Barbaren sollen fern bleiben. Der anders handelt, sei nach dem heiligen Ritus verflucht!“
Wer aller angeblich den Schlüssel gefunden hat

Der Schlüssel
 
des Nostradamus ist vermutlich eine Illusion. Zumindest in der Form, in der gesehen wird. Man sucht unter den vielen Buchstaben wohl umsonst eine passende Antwort. Mit den angeblichen Schlüsseln werde ich mich nicht auseinander setzen. Das ist mir zu blöd und zu Zeit raubend.
Mir geht es darum, Nostradamus zu verstehen. War er ein Lügner? Ein guter Geschäftsmann? Ein guter Psychologe? Wollte er die Zukunft vorher sagen, oder wollte er den späteren Generationen nur erklären, dass die Welt im 7. Jahrtausend nicht untergehen wird?
Im Gegensatz zu den Behauptungen seiner Kritiker , hat er mitnichten das Ende der Welt vorher gesagt. Im Gegenteil hat er sogar behauptet, die Welt würde beständiger werden.


Die Interpreten
 
Einige Interpreten finden Sie unter diesem Link
 
Vor dem Jahr 1999 sahen viele Menschen ängstlich in die Schriften des Nostradamus. Findet sich doch ein Vers, der dieses Datum nennt.
 
Nr. 72 aus der X. Centurie
L'an mil neuf cens nonante neuf sept mois
Du ciel viendra un grand Roy d'effrayeur
Resusciter le grand Roy d'Angoulmois,
Avant apres Mars regner par bon heur.
 
Auf http://www.relinfo.ch/nostradamus/infotxt.html findet man verschiedene "Übersetzungen", bzw. Interpretationen dieses Verses. Darauf möchte ich jetzt nicht näher eingehen.
 
Viele ließen sich hinreißen, diesen Vers als Prophezeiung eines großen Krieges zu sehen. Noch dazu wo es just in diesem Jahr eine Sonnenfinsternis gab. Dementsprechend schlimm war die daraus resultierende Hysterie.
Danach kam die große Ernüchterung. Es war ein Jahr wie jedes andere. Nur eben mit einer Sonnenfinsternis. Plötzlich wurde aus dem gefeierten Propheten ein lächerlicher Scharlatan. Die ebenso bisher verehrten Interpreten taten entweder unbeeindruckt weiter, oder sie wendeten sich direkt gegen den großen Seher. Letzteres wurde mit der Zeit wieder etwas abgeschwächt, weil die Entrüstung des Publikums langsam abebbte. Man vergaß und hoffte darauf, falsch verstanden zu haben.
 
Bei Nostradamus ist nicht klar was er mit diesem Vers sagen wollte. Die Jahreszahl alleine sagt nicht viel aus. Wer weiß, welches Jahr er damit wirklich meinte!
 
Schreckensherrscher und Kriege gibt es auch ständig neue. Kein Tag vergeht ohne Krieg.
 
Typische Merkmale seiner Prophezeiungen sind das fast vollständige Fehlen von konkreten Zeitangaben und Namen und eine sehr dunkle Sprache, im Manuskript wahrscheinlich ohne Interpunktion, die die Prophezeiungen bis in unsere Zeit rätselhaft hält und auch dann noch immer neue Deutungen zulässt. Viele der Verse enthalten Verweise auf astrologische Konstellationen. Auch wurde festgestellt, dass viele seiner Prophezeiungen Paraphrasen historischer Texte sind, die z. B. aus De honesta disciplina des Petrus Crinitus, dem Liber prodigiorum des Iulius Obsequens, oder dem Mirabilis Liber von 1523, einem Bibelkommentar, stammen.
Etwas klarer spricht er im Vorwort an seinen Sohn César zu seinen Prophezeiungen und erklärt, diese reichten „von heute bis ins Jahr 3797“, ohne aber auf ihren Inhalt einzugehen. Es ist eine ungewöhnliche Jahresangabe. Wenn man davon jedoch das Jahr der Veröffentlichung 1555 abzieht kommt man auf einen Geltungszeitraum von 2242 Jahren. Fünf Jahre zuvor hatte seine größte astrologische Quelle Richard Roussat das Jahr 2242 als möglichen Termin für das Ende der Welt veröffentlicht. Bis zu seinem Tod veröffentlichte er sieben Centurien – von drei weiteren wird ohne Beleg angegeben, sie seien bereits zu seinen Lebzeiten 1558 erschienen. Des Weiteren sollen sich in seinem Nachlass weitere Texte befunden haben, die zum Teil in Prosa verfasst waren, zum Teil als Sechszeiler. Die Prosatexte sind (wenn nicht die Almanache selbst) verloren gegangen, die Sechszeiler werden als 11. und 12. Centurie gehandelt, obwohl sie bei weitem nicht aus 200 Strophen bestehen. Eine auch für Nostradamus unerfreuliche Tatsache war es jedoch, dass bereits kurz nach dem Erscheinen seiner Prophezeiungen nicht nur Schmähschriften gegen ihn, sondern auch Fälschungen kursierten, mit denen von seinem Erfolg profitiert werden sollte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Nostradamus#Die_Prophezeiungen
 
Als Nostradamus lebte, stritt sich die gelehrte Welt gerade heftig in einer wichtigen Sache. Man glaubte errechnen zu können, wie lange die Welt noch existieren wird. Was jetzt nichts mit Prophezeiungen zu tun hat. Denn diese Berechnungen stellte der Verstand an. Mit aller Macht hatte die Kirche über Jahrhunderte hinweg die Menschen einer Gehirnwäsche unterzogen. Selbstständig denken war verboten und daher sehr gefährlich. Alles was man wissen musste, stand - so wurde behauptet - in der Bibel. Man hielt sie für ein Geschichtsbuch. Was natürlich nicht den Tatsachen entspricht. Auch heute noch gibt es genug Menschen welche das "Buch der Bücher" wörtlich nehmen und alles was darin steht, für göttliches Wissen halten.
 
Man errechnete also den Geburtstermin der Welt. Wann Adam erschaffen wurde, Moses aus Ägypten auszog, Jesus geboren wurde, usw. Wer aber rechnete richtig? Das war DIE Frage schlechthin, denn wer sie beantworten konnte, wusste auch wann die Erde untergehen würde.
 
Da Richard Roussat das Jahr 2242 als möglichen Termin für das Ende der Welt veröffentlichte, kann man davon ausgehen, dass die von Nostradamus angegebenen Zahlen nicht auf seinem eigenen Mist gewachsen sind. Es gibt wahrscheinlich keine Beziehung zwischen einer Vision und den Zahlen. Als guter Christ, als den er sich darstellen musste, noch dazu wo er der Kirche voraussagt, sie würde in arge Bedrängnis geraten, ist klar, dass er sich an die Bibel halten musste. Ob er daran aber auch glaubte, steht auf einem anderen Blatt.
 
Hier gibt es allerdings bei Nostradamus etwas, was nicht ins übliche Klischee passt. Denn er schreibt, seine Voraussage würde sich bis ins 8. Jahrtausend erstrecken ... und auch danach noch würde die Welt weiter existieren.
Aber darum soll es in diesem Aufsatz eigentlich nicht gehen.
 
Ob Nostradamus richtige Voraussagen machte, kann niemand sagen, weil seine Texte unverständlich sind. Zumindest bisher gelang es niemandem, sie zu "interpretieren". Alles was da so an Interpretationen kursiert, sind nichts weiter als Mutmaßungen.
Propheten - oder wie Nostradamus sich selbst bezeichnete - Seher, irren umso eher, als sie besonders religiös sind.
 
Man stelle sich die Sache so vor:
Alle Wahrnehmung ist Information. Wir können über die uns derzeit bekannten Sinne wahrnehmen, aber auch auf eine andere Weise (deren Existenz die Skeptiker derzeit noch leugnen). Was wir über die Sinne wahrnehmen, wird zensuriert. Niemand verfügt über die Fähigkeit, alles auch bewusst wahrzunehmen, was er unbewusst wahrnimmt. Wir würden verrückt werden und könnten nicht mehr handeln. Deshalb sind sogenannte "Inselbegabungen", meist nicht lebensfähig. Menschen die sozusagen unzensuriert, ganz bewusst große Mengen an Informationen aufnehmen und diese auch bewusst speichern und abrufen, sind fast immer in anderer Weise eingeschränkt. Wahrscheinlich verfügen wir alle über diese Fähigkeiten - aber normalerweise wird uns nur ein Bruchteil dessen, was wir an Informationen aufnehmen, auch bewusst. In gewisser Weise ist es ein Nachteil, aber objektiv betrachtet ist es ein Schutz.
 
Dazu kommen auch noch unbewusste Informationen, die wir mittels Hellsehen, oder Telepathie aufnehmen. Während einer Trance, oder im Traum, haben wir Zugang zu diesen Informationen. Wäre das nicht so, würden wir in einem geistigen Chaos versinken.
 
Aber das Bewusstsein mischt sich ein und färbt das innere Wissen. Das alles hat nichts mit heilig, gut und böse, oder Dämonen zu tun. Es ist natürlich und es dient uns dazu, uns in dieser Welt zurecht zu finden.
 
Das Unterbewusstsein - also das Reservoir dieses Wissens - wird oft als Gewässer dargestellt. Durch dieses sind wir geistig miteinander verbunden, wird unterstellt. Das ist auch tatsächlich ein guter Vergleich. Ist die Oberfläche ruhig und scheint darauf die Sonne, wird es zu einem Spiegel. Man sieht die Umgebung und sich selbst. Doch weniger Sonne lässt tiefer blicken. Aber ist es unruhig, dann sieht man gar nichts.
 
Viele Menschen verfallen dem Irrtum, paranormale Wahrnehmungen wären nur gut und richtig, wenn der Wahrnehmende ein besonders frommer Mensch ist. Genau das Gegenteil ist der Fall. Unsere Wünsche und Hoffnungen, Ängste und Begierden spiegeln sich an der Oberfläche. Je stärker sie sind, desto stärker das Licht und desto mehr sieht man nur was man sehen möchte. Religiöse Menschen nehmen deshalb die Welt nicht objektiv wahr. Sie sehen das Leben und die Welt, so wie die religiösen Traditionen es ihnen vorgaukeln. Das sind Menschen, die zu einer besonderen Kraftanstrengung fähig sind. Sie haben die Kraft ihr ganzes Leben mit "wünschen" zu verbringen. Ständiges Beten, Meditieren, Fasten, sexuelle Enthaltsamkeit, führt unweigerlich zu Visionen, oder auch zu Träumen, die scheinbar göttlicher Natur sind. Aus diesem Grund kommen christliche Mystiker meist zu demselben Ergebnis. Am Ende werden alle Menschen Christen sein. Und was sonst noch alles dazu gehört.
 
Selbstverständlich gibt es daneben auch noch Geisteskranke, die ihre Krankheitssymptome mit göttlichen Eingebungen verwechseln. Betrüger gibt es natürlich auch. Aber das ist wieder eine andere Sache.
 
Wer ein ganz normales Durchschnittsleben führt, wird selten, oder gar nicht Visionen von der Zukunft haben. Aber wenn ... dann sind sie wahrscheinlich echter und wahrer als die der angeblichen Heiligen. Weil sie keine bestimmte Zukunft erzwingen möchten.
 
Die Logik sagt uns: Wenn etwas da ist, was man wahrnehmen kann, müssen theoretisch alle die es wahrnehmen, auch dasselbe sehen. Deshalb glaubt man einer Voraussage umso eher, je mehr Personen behaupten, dasselbe gesehen zu haben. Prinzipiell stimmt das. Trotzdem ist es nicht unbedingt richtig. Aus den oben genannten Gründen. Wenn viele Menschen glauben die Welt würde bald untergehen, werden auch viele Seher diesen Untergang "sehen". Obwohl er nicht passieren wird. Einfach nur, weil sogenannte Mystiker ihre eigenen Wünsche "sehen", von denen man ihnen zuvor eingeredet hat, sie wären gute, bzw. richtige Wünsche. Das geht dann eben auch so weit, dass sogar Menschen die über keine hellseherischen Fähigkeiten verfügen, das Ende der Welt ausrechnen. Weil angeblich in einem angeblich heiligen Buch steht, das wäre möglich.
 
Sollte Nostradamus in dieser Hinsicht geirrt haben - was nicht sein muss - so bedeutet das aber nicht notwendiger Weise, dass er sich in jeder Hinsicht geirrt haben muss. Aber das lässt sich erst überprüfen wenn man weiß was er wirklich gemeint hat.


Wer sich bisher noch nie mit Nostradamus beschäftigt hat sollte wissen, dass es verschiedene Textausgaben gibt. Meistens sind es nur kleine Abweichungen, aber die können schon einzelne Verse in ihrem Sinn verändern. Deshalb sollte man sehr genau darauf achten, die richtige Ausgabe zu finden.
 
Ich habe nur die erste Ausgabe aus dem Jahr 1555, die in der österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt wird. Als ich jetzt diese Texte durch sah fiel mir auf, dass offenbar die Nummerierung nicht stimmt. Da gibt es 2x die Nummer 12. Dafür fehlt die Nummer 17!!! Ausgerechnet die 17, die sich wie ein roter Faden durch mein Leben zieht.
 Dabei habe ich vor langer Zeit schon mit der Übersetzung begonnen und da ist es mir nicht aufgefallen.
 
Das Buch war offenbar in Privatbesitz, denn es gibt schriftliche Anmerkungen. Diese stammen nicht von mir!!!
 Der frühere Besitzer hat sich offenbar auch über die falsche Nummerierung gewundert und die Zahl 13 ganz oben rechts dazu geschrieben. Die anderen mit Hand geschriebenen Zahlen stammen von mir.
 
Offensichtlich habe ich bei meinen Übersetzungen auf die Nummern der Vierzeiler nicht geachtet, denn ich habe sie "richtig" nummeriert.
 
 Ich habe mir das Buch von Nolan und von "von Rohr" angesehen, die beide den original Text gebracht haben. Nolan noch dazu ein Faksimile. In beiden Büchern fehlt der Hinweis auf die doppelte Zahl 12 und das Fehlen der Zahl 17.
 
Ob es Absicht war, dass die Reihenfolge nicht eingehalten wurde, oder ob der Buchdrucker geschlampt hat, weiß ich natürlich nicht.
 
Zumindest wurde der Fehler in der Ausgabe von 1668 entfernt, denn da scheint alles ordentlich der Reihe nach zu gehen.
 Ich halte mich bei meinen Übersetzungen an die Originalausgabe von 1555. Alle anderen Vierzeiler berücksichtige ich noch nicht.
 
Folgende Links führen zu Originaltexten, die nicht komplett mit meiner Ausgabe überein stimmen. Einer hat eine englische Übersetzung.
 
http://ekladata.com/vA5-vGoU2xCUWwf-TtBHTo6YM7E/Michel-Nostradamus-Les-centuries.pdf
 
http://www.bytesend-inc.com/nostradamus
 
  Manfred Böckl


Ein Roman über Nostradamus
 
Der Autor scheint ein Mensch mit sehr viel Fantasie zu sein. Er schrieb vor allem Romane, aber auch Bücher über "Propheten". Da darf Nostradamus natürlich nicht fehlen. Über ihn gibt es sogar einen Eintrag auf Wikipedia. https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_B%C3%B6ckl
Er hat allerdings einen Roman über Nostradamus geschrieben. Da er sich mit Geschichte beschäftigt, könnte das Buch interessante Einsichten in das Leben des Nostradamus bieten. Ich habe es allerdings nicht gelesen und kann es von daher auch nicht beurteilen.
https://www.amazon.de/Nostradamus-Prophet-Manfred-B%C3%B6ckl/dp/3612276662
 
Bernd Harder


Auch die Skeptiker haben sich mit Nostradamus beschäftigt. Im Prinzip unterscheidet sich deren Auseinandersetzung mit Nostradamus nur unwesentlich von der anderer Autoren. Nur dass sie eben nicht glauben, dass Nostradamus die Zukunft vorher gesagt haben soll. Sie verfügen über genauso wenig Wissen, oder Beweise für ihre Behauptung, wie die Fans von Nostradamus.
https://www.amazon.de/Nostradamus-Ein-Mythos-wird-entschl%C3%BCsselt/dp/3932710231
Über Bernd Harder gibt es auch einen Wikipedia Eintrag https://de.wikipedia.org/wiki/Bernd_Harder
 
Was Europäer in Europa verorten, sehen andere Völker anders
Was Westeuropäer und Mitteleuropäer in ihrer Wohngegend verorten, glauben Russen in Russland zu finden. https://ik-ptz.ru/de/history/prorochestva-mishelya-nostradamusa-nachinayut-sbyvatsya-s-neba-pridet-velikii-korol.html
Der Autor, oder die Autorin - ich habe keinen Namen gefunden - vergleicht einige Werke, die sich mit Nostradamus beschäftigen. Es ist ein sehr interessanter Artikel, unabhängig davon, ob die Behauptungen real sind, oder nicht. Man macht sich Gedanken über die Orte, die Nostradamus nannte. Viele werden als russische Städte "erkannt" und man versucht auch das Jahr 1999, welches ja auch viele Europäer in Angst und Schrecken versetzte, zu analysieren. "Auch der König von Angoulême (oder Angolmois) wird unterschiedlich wahrgenommen. Es gab eine Version, dass dies ein Hinweis auf die Mongolei ist und der auferstandene König der Mongolen als zweiter Dschingis Khan kommen sollte. Aber die Astrologin Tamara Globa wies in der Zeitung „Trud“ darauf hin, dass Angol-Mua ein Engelsmonat ist (der Zeitraum von Ostern bis Himmelfahrt), und in der Antike wurde Christus der König von Angol-Mua genannt."
Ganz interessant was man so alles erfährt. Ob es stimmt entzieht sich meiner Kenntnis, aber warum nicht? "Der Kandidat der Philologischen Wissenschaften A. Sapelkin widmete seine Dissertation dem Werk von Nostradamus. In seinem Interview mit Novye Izvestia, das am 11. Januar in SM Number One abgedruckt wurde, behauptet Sapelkin, dass zur Zeit des Propheten das Jahr von Ostern an gezählt wurde und daher der siebte Monat sowohl November als auch September sein kann. Und tatsächlich wurde nach Aussage eines bekannten Spezialisten für Kalendergeschichte, I. A. Klimishin, in verschiedenen Regionen und Städten Frankreichs der Jahresanfang auch nach dem Verkündigungsstil gezählt (ab dem 25. März). nach Ostern (ab Ostersamstag) oder nach Weihnachten (ab 25. Dezember) . Seit 1563 wird in Frankreich jedoch der Jahresbeginn am 1. Januar gefeiert (Nostradamus starb 1566). Die letzten Jahrhunderte wurden jedoch 1558 veröffentlicht, und die Frage, welchen Monat Nostradamus den siebten nennt, bleibt offen."
Informationen zum Thema

Vorrede an Caesar


an den er sich angeblich in seiner ersten Vorrede wendete, bezeichnet Nostradamus als seinen Sohn, wobei er gleichzeitig schreibt, dieser wäre in einer völlig anderen Gegend geboren worden. Ihm widmet er das erste Buch. Ich bezweifle, dass er seinen Sohn meinte. Mir kommt es eher so vor, als habe er seinen früheren Freund und späteren feind, Caesar Saliger damit gemeint. Auch wenn er schreibt, "deine späte Ankunft", "dein schwacher Verstand", "in einer anderen Gegend", kommt mir das logischer vor. Sein Sohn wurde ja auch nicht in einer anderen Gegend geboren. Ihm hätte er auch auf einfachere Verse etwas hinterlassen können.
Im Mittelalter war es üblich, jemandem eine Schrift zu widmen. Wer darüber mehr wissen möchte, findet Informationen in diesem Buch.
 
Meistens wurden Widmungen verwendet. um einen Gönner zu würdigen, was in diesem einen Fall wohl nicht so ist. Eine Widmung ist eigentlich keine Vorrede, sondern es besteht im allgemeinen eine Beziehung zwischen dem Werk und demjenigen, dem die Widmung gilt. Heute ist eine Widmung mehr oder weniger eine Danksagung an Menschen, die einen Beitrag zum Werk leisteten. Auch das trifft in diesem Fall nicht zu.
  https://shop.falter.at/detail/9783777219035/literarische-widmungen-im-mittelalter-und-in-der-renaissance

Scaliger und Nostradamus


Ich gehe davon aus, dass er in seiner Vorrede zum ersten Buch nicht seinen Sohn Caesar meinte, sondern Julius Caesar Scaliger. Die beiden Männer waren anfangs Freunde, trennten sich aber in Feindschaft.
Wer war Scaliger? Man geht davon aus, dass er ein Hochstapler war und eigentlich Bordone hieß. https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Caesar_Scaliger Trotzdem machte er Karriere und wurde berühmt. Er starb 1558, also kurz nachdem Nostradamus seine Verse veröffentlicht hatte. Zuvor hatte er schon in seinen Almanachen Verse geschrieben. Es wäre möglich, dass er sich durch seinen älteren Freund (und wohl auch Lehrer) dazu hat inspirieren lassen.  Denn Scaliger schrieb Verse, die er ab 1555 seinem Sohn diktierte, was an sich schon ein großer Zufall ist. Allerdings in Latein und er war - im Gegensatz zu Nostradamus - ein richtiger und angesehener Dichter. Sein Sohn hatte übrigens das Sprachentalent seines Vaters offenbar geerbt. Er war dem Vater in mancherlei Hinsicht ähnlich. Joseph Justus Scaliger trat 1562 zum Protestantismus über. Er wurde Hugenotte. https://de.wikipedia.org/wiki/Hugenotten) Damals lebte Nostradamus noch - er starb 1566 - und wird vielleicht auch davon erfahren haben. Scaligers Vater war bereits 1558 verstorben. Dieser erfuhr also nicht mehr, dass sein Sohn konvertiert war. Somit konnte es diesbezüglich auch keinen familiären Konflikt geben.
Caesar Scaliger starb angeblich als aufrechter Katholik. Nun stellt sich aber doch die Frage, ob er wirklich Katholik war, oder nur so tat, als ob. Sein Sohn hielt große Stücke auf ihn. Offenbar war das Verhältnis der Beiden nicht schlecht. Zur damaligen Zeit war es gefährlich, kein Katholik zu sein, was viele Menschen wohl davon abgehalten haben mag, offen zuzugeben, nicht katholisch zu denken. Was der Sohn in seinem späteren Leben zu spüren bekam. Sollte er sich wirklich total vom Glauben seines Vaters abgewendet haben? Oder hatte es schon Tendenzen innerhalb der Familie gegeben?  War Caesar Scaliger wirklich der gläubige Katholik für den er sich ausgab?
Scaliger schien sich an den jüdischen Tendenzen des Nostradamus zu stören, geht aus seinen Texten hervor. Allerdings auch am Anspruch des früheren Freundes und nunmehrigen Feindes, ein Prophet zu sein. Nostradamus schreibt in seiner Vorrede jedoch, sich den Titel eines Propheten nicht anmaßen zu wollen. Er bezeichnete sich als "Seher".
Auf dieser Webseite findet man Texte gegen Nostradamus.
 
https://www.frommann-holzboog.de/editionen/1210/121000210?lang=de

Nichtswisser
"Doch seine Vorhersagen bringen ihm nicht nur Popularität, sondern auch Feinde: Als sich die Prophezeiung erfüllt, dass König Heinrich II. bei einem Turnier den Tod finden wird, wird Nostradamus vom aufgewühlten Volk des Mordes bezichtigt – doch ohne weitere Konsequenzen. Zu groß ist die Ehrfurcht vor dem Mann, der in die Zukunft blicken kann und dabei so oft richtig liegt.", schreibt Claudia Frickel auf https://www.gmx.at/magazine/wissen/mystery/wahrsager-wahnsinniger-nostradamus-31633992
In Wahrheit haben seine Zeitgenossen diesen Vers total ignoriert. Erst später wurde er als Prophezeiung vom Tod Heinrichs II interpretiert.
Ebenso unwahr ist, was sie über die Kindheit von Nostradamus zu wissen meint. Aber wenigstens bleibt sie auf dem Teppich und interpretiert nicht selbst. Trotzdem: solche Artikel tragen zur Legendenbildung bei.
 
  Nostradamus Tarot
 
Es gibt ein "Nostradamus Tarot. Oder besser, es wird eines geben, denn lt. Falter Webseite, erscheint es am 1.12.2022.
"1994 entdeckte ein Forscher in der Italienischen Nationalbibliothek ein bislang verschollenes Manuskript mit 80 mysteriösen Zeichnungen, welches dem Seher Michael de Nostredame – besser bekannt als Nostradamus (1503 – 1566) – zugeordnet wurde. Das Manuskript wurde von Nostradamus an seinen Sohn weitergegeben und verschwand, nachdem dieser es dem damaligen Papst Urban VIII. gezeigt hatte. Schon ein kurzer Blick auf die Zeichnungen genügt, um zu sehen, dass diese mit der Symbolik des Tarots arbeiten. Offenbar arbeitete der größte Hellseher der Welt an seinem eigenen Tarot, konnte die Arbeit jedoch nicht gänzlich vollenden. " https://shop.falter.at/detail/9783866630680/das-nostradamus-tarot
Nostradamus würde sich in seinem Grab umdrehen, wüsste er, was ihm alles unterstellt wird. Mit Tarot hatte er ganz sicher nichts zu tun. Aber versuchen kann man es ja. ;)

Warum sogenannte Schlüssel nicht funktionieren können?
Das ist einfach erklärt.
Die meisten angeblichen "Schlüssel" basieren auf Buchstaben. Nostradamus war kein Idiot. Als er sein Buch verfasste, hatte er bereits Erfahrungen mit Druckern gemacht. In Form von Almanachen, die er drucken hat lassen. Der Buchdruck steckte noch in den Kinderschuhen. Lesen und Schreiben war den Intellektuellen vorbehalten. Die "normalen Durchschnittsmenschen" beherrschten diese Kunst noch nicht. Auch die Rechtschreibung wurde noch nicht so ernst genommen, wie das heute der Fall ist. Nostradamus wusste also, dass die Drucker Fehler machen würden. Das war gang und gebe. Daher ist es auch absurd anzunehmen, er habe irgendwelche komplizierten Berechnungen angestellt, um einen komplizierten Schlüssel aufgrund der verschiedenen Buchstabenstellungen anzufertigen. Noch dazu auf Basis von Zahlenwerten.
Zahlenbuchstaben gab es schon lange vor ihm. Nur leider gibt es viele verschiedene Systeme. Man könnte daher - selbst im Falle einer solchen Kombination - nicht heraus finden, welches System er verwendet haben könnte.
Schon die alten Babylonier hatten Zahlensysteme, mit deren Hilfe sie Namen ausdrücken konnten. Um sie zu entschlüsseln braucht man aber das "Chiffriersystem, auf dem es basiert. Es gibt Tafeln auf denen Namen in Ziffern geschrieben sind. Niemand konnte sie entschlüsseln.
Die mittelalterlichen Kabbalisten kannten viele verschiedene Systeme, mit verschiedenen Zahlenwerten. Warum hätte Nostradamus ein System wählen sollen, wo es doch so viele gab? Das widerspricht voll und ganz dem was er selbst schreibt: "Es ist ganz einfach und trotzdem für den Verstand schwer zu begreifen."
 
  Schon zu seinen Lebzeiten glaubten viele Menschen an seine Psi-Fähigkeiten. Spätestens als er seine Almanache heraus brachte, wurde er populär. Seit 1550 brachte er jährlich so einen Almanach heraus. Darin war unter vielen Tipps bezüglich der Körperpflege, Gesundheit, etc. auch eine Voraussage enthalten. Diese Almanache verkauften sich sehr gut. Auf https://catalogue.swanngalleries.com/Lots/auction-lot/NOSTRADAMUS-MICHEL-DE--1556--Almanach-pour-lAn-1557?saleno=2111&lotNo=5&refNo=586465 (8.9.2022) findet man ein Foto von einem solchen Almanach aus dem Jahr 1556. Damit begründete er seinen Ruf als "Prophet" und seine Quatrains in Form eines Buches gesammelt, machten ihn schließlich international berühmt. Seither wird er in den Himmel gelobt.


Heute liest sich das so: "Nostradamus war einer der größten Wahrsager der Menschheit. Viele seiner verschlüsselt Prophezeiungen trafen ein. Er lebte in der Zeit der Inquisition und musste durch seine Voraussagen der Kirche rechnen. Nachdem er öfters flüchten musste und seine Familie an die Pest verlor, widmete er sich der Hellseherei. In seinen Zenturien sagte er verschlüsselt viele Begebenheiten in unserer Geschichte voraus. Natürlich gibt es viele Auslegung, doch Nostradamus bleibt in unserer Welt eine einzigartige Persönlichkeit. Ob man ihm zum Scharlatan degradiert oder zum Mythos hochstilisiert sei egal, die Menschen hat er jedenfalls mit seinen Prophezeiungen immer bewegt. Otto M. Schwarz, seit 2001 Filmkomponist (Polizeiruf 110, Insel zum Träumen, Herzensfeinde), schrieb ein filmmusikalisch verarbeitetes Werk über diesen wohl berühmtesten Wahrsager der letzten 1000 Jahre." https://www.ottomschwarz.com/windmusic/alle-kompositionen/nostradamus-2-3/
Es ist belegt, dass schon seine Zeitgenossen große Stücke auf ihn hielten, während andere ihn vehement ablehnten. So schreibt
Graf Carl v. Klinckowstroem, München.

Michel Nostradamus, der provenzalische Seher, wird heute noch
ebenso, wie zu seiner Zeit, von den verschiedenen Parteien entgegengesetzt
bewertet. Die einen sehen ihn ihm einen gottbegnadeten Seher, die anderen
halten ihn für einen Scharlatan  http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_krit_okkult1927/0097/ocr?sid=ee41ce8d2067c480ffda33befbf97f3a
Es spielt keine Rolle, ob es Gegenstimmen gibt, oder nicht. Wenn genügend "Gläubige" immer wieder wiederholen, jemand sei "Gottbegnadet", werden es viele glauben und weiter verbreiten. Das gilt übrigens auch für die Gegenseite. Es ist in beiden Fällen reine Propaganda und Propaganda funktioniert wie Hypnose. Unsere moderne Werbung funktioniert genauso. Der Verstand wird sozusagen abgeschaltet und der Mensch welcher den ständigen Suggestionen ausgesetzt ist, verliert seine Kritikfähigkeit. Man könnte auch von Gehirnwäsche sprechen, wie man sie schon seit ewigen Zeiten aus der Religion kennt. Nur wenige Menschen schaffen es, kritisch zu urteilen, statt zu verehren, oder zu verdammen.
Im Fall des Nostradamus kommt noch hinzu, dass seine Werke sehr bald gefälscht wurden. Was zu einer noch größeren Bekanntheit führte und damit einher gehend auch noch mehr Propaganda. Schließlich mussten die Fälscher ihre Produkte auch anpreisen, um sie verkaufen zu können.
 
Es gibt viele Interpreten
 
Hier erwähne ich einige Interpreten. Autoren über die absolut nichts bekannt ist, welche also weder eine Webseite betreiben, noch etwas über ihr Leben preisgeben, bzw. nicht einmal ein Foto von sich auf ihre Autorenseite bei Amazon stellen, ignoriere ich. Denn bei diesen muss man annehmen, dass es sich um Pseudonyme von Autoren handelt, die unzählige Bücher auf den Markt werfen, jedes unter einem anderen Namen. Also Geschäftemacher, denen es nicht wirklich um Nostradamus geht. Solche Leute kann/soll man nicht ernst nehmen.
Es ist normal ein Pseudonym zu verwenden. Sogar der berühmt Mark Twain schrieb nicht unter seinem bürgerlichen Namen. Trotzdem sollte hinter jedem Pseudonym ein fassbarer Mensch stecken.
Ausnahmen mache ich nur wenn es sich um eine/n Autor/in handelt die/der im Gespräch ist, weil das Werk in irgendeiner Weise - negativ, oder positiv - aus der Masse heraus sticht.
 
di Benuci
 betreibt im Internet eine umfangreiche Webseite.
https://nostradamus.benuci.at/buecher/jahrtausendwende-textausschnitt/
Benuci gehört auch zu den Nostradamus Übersetzern, die Bücher geschrieben haben. Angeblich hat er DEN Schlüssel gefunden, aber trotzdem erfährt man nichts über die Zukunft von ihm. So richtig scheint der Schlüssel also doch nicht zu sperren. ;)
Bei Amazon kann man seine Bücher bestellen.
https://www.amazon.de/-/en/P-Benuci/dp/3752610794
 

R. Stern
 
Auf der Seite http://download.e-bookshelf.de/download/0003/9441/64/L-O-0003944164-0003017078.pdf
findet man einen kurzen Auszug aus einem Buch von Rose Stern.
Sie erklärt, Nostradamus habe mit Sicherheit die Zukunft perfekt vorher gesagt, wie angeblich die jüdischen Propheten. Sie behauptet also etwas, das sie gar nicht wissen kann, weil noch niemand weiß, was Nostradamus gesagt hat. Warum sind so viele Menschen davon überzeugt, Nostradamus habe die Zukunft vorher gesagt? Weil es immer und immer wieder behauptet wird. Von Leuten die ihn gar nicht verstehen können. Rose Stern weiß zwar, dass es bisher noch niemand geschafft hat, die Vierzeiler zu entschlüsseln, trotzdem "weiß" sie, wie Nostradamus dachte und was er nicht sagte. Nur weil sie eine Frau ist?
Was sie schreibt ist totaler Humbug, der mit Nostradamus gar nichts zu tun hat. Es sind lauter Unterstellungen, die sie nicht beweisen kann, weil sie auch nicht real sind. Fantasie hat die Frau offenbar, aber das ist auch schon alles. Sie ist angeblich (lt. Skeptiker) 2016 gestorben und kann sich nicht mehr verteidigen, trotzdem muss man sie kritisieren dürfen. Sie wurde 95 Jahre alt. Da darf man nicht mehr viel erwarten.
Sie hat es sogar in die Zeitschrift der Skeptiker geschafft. https://blog.gwup.net/2019/10/02/jetzt-im-skeptiker-keine-panik-nostradamus-rose-stern-und-der-polsprung-2019/
 

M. Dimde
 
Er ist genau derjenige, gegen den sich der Bannspruch richtet. Zu ihm braucht man gar nicht sagen, weil er total daneben ist.
Dimde erklärte vor vielen Jahren, vor laufender Kamera, er könne kein Französisch. Er kommt aus der IT Branche und dachte wohl, man könne mit künstlicher Intellgenz so ziemlich alles bewerkstelligen. Zumindest stellte sich sein System als eine gute Einnahmequelle heraus.
Wer es trotzdem wissen will, hier ein kurzer Auszug aus einem seiner "Werke"..      https://docplayer.org/8420570-Der-schluessel-zur-zukunft-die-aktuellen-prophezeiungen-ihr-nostradamus-horoskop.html
Dimde ist eine existente Person. Vor Jahren habe ich ihn im Fernsehen live erlebt. Überzeugen konnte er mich nicht.
 

Guillaume Thonnaz
 
Im Internet findet man einen kurzen Auszug. Leider endet dieser genau dort, wo es interessant wird. Offen gesagt, sind mir seine Bücher zu teuer, um sie nur so zu kaufen. Obwohl mich interessieren würde, in welche Reihenfolge er die Verse gebracht hat. Was immer er auch gemacht haben mag, ich halte es für falsch, weil ich der Überzeugung bin, dass jedes Vorwort ein eigenes Buch anzeigt. Er hat - wie die meisten Interpreten - alles zusammen gemischt.
https://docplayer.org/65769977-Jubilaeums-ausgabe-michel-de-nostredame-genannt-nostradamus-der-neue-weg-zu-den-prophezeiungen-des-meisters.html
Es gibt aber auch eine Paperback Ausgabe. https://amzn.to/3AUtVT1
Seine Webseite findet man auf http://www.zannoth.de/guillaume/guillaume.html
Dass er nicht Recht hat erkennt man auch daran, wie er die Verse interpretiert. Zwar meint er, sie wortwörtlich übersetzt zu haben, was zwar stimmt, jedoch sinnlos ist, weil die deutsche "Übersetzung" noch unverständlicher wird, als das Französische Original. Trotzdem schafft er aus seinem Text dann doch einen neuen, der mit dem Original augenscheinlich gar nichts zu tun hat.
 
Dr. Maria Langwasser
 
Sie hat auch ein Buch über Nostradamus, bzw. über sein Werk geschrieben. Unter diesem Link findet man einen kleinen Ausschnitt aus ihrem Buch, der sich mit dem Brief an Henri II. bezieht.  
Sie glaubt, dass Nostradamus die Zukunft beschrieben hat und erklärt auch, wieso sie zu dieser Ansicht kommt. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Sie reiht sich nahtlos in die lange Riege der Nostradamus Interpreten ein. Man könne bei Prophezeiungen immer erst im Nachhinein feststellen ob sie richtig waren, meint sie und zieht sich so geschickt aus der Verantwortung. Ansonsten müsste sie ja die Zukunft vorher sagen können, hätte Nostradamus sie richtig vorher gesagt. Kann sie aber genauso wenig wie all die anderen, die sich bisher daran versucht haben. 
https://books.google.at/books?id=KZx3DwAAQBAJ&pg=PT85&lpg=PT85&dq=nostradamus+feinde&source=bl&ots=notCcjA5jsig=ACfU3U3LRWGui50wAHUy4ecouMuz57aqOg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjn3OWdgYL6AhXpgv0HHWX3AwQ4KBDoAXoECBAQAw#v=onepage&q=nostradamus%20feinde&f=false
Über die Autorin habe ich nichts gefunden, aber ich denke, sie existiert als Person. Sie hat vor allem über Kräuter geschrieben, aber auch zu anderen gesundheitlichen Themen.
Bestellen kann man das Buch unter anderem bei Amazon
 
 
BBouvier
 
Das Buch kann man bei Amazon bestellen. https://www.amazon.de/Nostradamus-Bernhard-Bouvier/dp/389478153X
Irgendwie lustig, dass es dort gebraucht teurer ist, als neu. :)
1 Gebraucht ab 38,63 €  ... 1 Neu ab 35,00 €
 
Auf http://brd-schwindel.ru/bernhard-bouvier-die-letzten-siegel/ fand man (jetzt ist plötzlich alles verschwunden) das Buch von Bernhard Bouvier "Die letzten Siegel" 2. Auflage 1997, erste Auflage 1992. Im Vorwort wird behauptet, das Manuskript stamme aus dem Jahr 1988, was jedoch nicht bewiesen werden kann. Es enthält eine "Chronologie des 3. Weltkrieges" aufgrund von Analysen einiger "Seherberichte". Erschienen ist es im Ewertverlag, der  offenbar nicht mehr existiert. Ich habe ihn zumindest nicht gefunden.
Zumindest eine Verlinkung gibt es zu einer Zeitschrift "Magazin2000plus", die als rechtsextrem eingestuft wird, in der Bouvier etwas veröffentlicht hat.
 Ich habe das hier auf Schauungen.de gefunden. https://schauungen.de/wiki/files/Bernhard_Bouvier_-_Was_birgt_die_Zukunft_f%C3%BCr_Europa%2C_Magazin_2000plus%2C_2002%2C_Spezial_11_%28171%29.pdf
 Der Name Bouvier ist das Pseudonym des pensionierten Bundeswehr-Offiziers Friedrich Doepner. Er behauptet, sich gut mit Nostradamus auszukennen.
 
Was die Skeptiker von dieser Behauptung halten liest man hier: https://www.gwup.org/infos/nachrichten/400-nostradamus-das-prophetenspiel Offenbar halten sie gar nichts davon.
 
BBouvier macht aber im Prinzip nur das gleiche, wie die meisten anderen Nostradamus Forscher auch. Da ich sein Buch nicht gelesen habe, zitiere ich aus dem Artikel des Herrn Hader:
 
"57/5
 
Istra du mont Gaulsier & Aventin,
Qui par le trou advertira l’armee,
Entre deux rocs sera prins le butin,
De SEXT. mansol faillir la renommee
 
 Übersetzung von Hader
 
Er wird vom Mont Gaulsier und Aventin hervorgehen,
der durch das Loch die Armee benachrichtigt.
Zwischen zwei Felsen wird die Beute ergriffen,
vom SEXT. mansol verblasst der Ruf.
 
 Übersetzung von Bouvier, bzw. Interpretation.
 
Montgaulsier = Montgolfière = Ballon der Brüder Montgolfier
Aventin = à vent = mit dem Wind
Le trou = das Loch = die Öffnung unter dem Ballon
Zwei Felsen = zweimal Petrus (der Fels) = zwei Päpste
SEXT. = (lat.) sextus = der VI. Papst
Mansol = man sol(us) = Mann Solus = Priester im Zölibat
 
Einer geht aus mit der Montgolfière und dem Wind,
mit dem (Feuer)loch benachrichtigt er die Armeen.
Zwischen zwei Päpsten wird die Beute ergriffen,
von Papst Pius VI. verblasst der Ruf (des Papsttums)."
 
Ich glaube, dieses Beispiel zeigt recht gut, wie verschieden Nostradamus übersetzt wird.
 
Marion Mauthe schreibt auf
http://parapsychologie.info/morgen/weltunte.htm
 "Ein gewisser Bernhard Bouvier, mit bürgerlichem Namen Friedrich Doepner, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Vorhersagen – von Nostradamus über die bayrischen „Seher” der letzten beiden Jahrhunderte bis in die Nachkriegszeit und zieht auch die Visionen eines zeitgenössischen „Propheten” aus dem Waldviertel heran, um zu den Schlussfolgerungen seiner „Zukunft Europas” zu kommen, die er in einem eher dubiosen, politisch weit rechts stehenden Kleinverlag publizieren konnte. Doepner schöpft als Berufsoffizier der Deutschen Bundeswehr aber auch aus seinem eigenen Erfahrungsschatz, was die Möglichkeit des Ausbruchs eines Dritten Weltkriegs betrifft. Seine Argumentation geht dahin, daß Rußland als Rumpfstaat der Sowjetunion zwar aufgrund der SALT-Verträge seine Waffen nach und nach abbaut – jedoch nur jene, die ohnedies schon schrottreif wären. Jenseits des Urals aber würden kilometerlange Panzerkolonnen warten – die, auf Eisenbahnwaggons gesetzt, jederzeit zum Einsatz bereit wären. Doepner geht davon aus, daß der Ausbruch des Dritten Weltkrieges für den Hochsommer 1999 anzusetzen ist. Und die Vorzeichen für den Dritten Weltkrieg hat der deutsche Panzeroffizier aufgrund seiner vergleichenden Prophetenforschung folgendermaßen aufgezeichnet."
 
1999 gab es keinen 3. Weltkrieg. Somit ist die ganze Berechnung für die Katz.
 
Das hat jetzt nichts mit Nostradamus zu tun, oder nur indirekt, weil Bouvier vermutlich seine Interpretation von den Versen des Nostradamus mit in seine Berechnungen einbezogen hat.
 Ob Bouvier rechtsextrem ist, kann ich nicht feststellen und das möchte ich ihm auch nicht prinzipiell unterstellen. Ein Linker wird er aber sicher nicht sein, sonst hätte er sich nicht diesen Verlag ausgesucht. Da es aber manchmal schwer ist, einen Verlag zu finden, kann ich mir vorstellen, dass manche Autoren nicht sonderlich kritisch sind.
 Sicher hat er sich intensiv mit den verschiedensten Voraussagen beschäftigt und er scheint es auch noch immer zu tun.
Dass sein Buch ein Vorwort von Jan Udo Holey enthält, spricht allerdings nicht für ihn. Aber das ist schon lange her. Vielleicht hat er in der Zwischenzeit seine Meinungen geändert? Menschen ändern sich.
 
Erika Cheetham
 
 Erika Cheetham als damals eine der bekanntesten Nostradamus-Autorinnen in den USA hatte bereits 1987 eindeutig demonstrieren können, das nicht alle Verse auch Prophezeiungen beinhalten, ... sondern teils inhaltlich klar auf die Methoden der okkulten, astrologischen und der alchimistischen Studien des Verfassers Nostradamus hinweisen.

Sie benannte dazu damals vor allem die Verse aus 1. Centurie 1 und 2, III. Centurie zweiter Vers und vor allem IV. Centurie Verse 25, 28, 29, 30, 31 und 33. Man beachte vor allem hier die Häufung solcher Verse in der IV. Centurie, wie oben aufgezählt. Ein Aha-Effekt ist das also schon.

Diese Anhäufung und konzentrierte Anordnung solch` gearteter Verse in der IV. Centurie muss eine besondere Bedeutung haben, die meiner Kenntnis nach bisher kein Nostradamusforscher schlüssig erklären konnte.. .

Vielleicht verrät uns die Zukunft noch mehr dazu, schreibt Drivethesee auf http://nostradamus-100.blogspot.com/
 
Karl Drude
 
Karl Drude, ca. 1965 -Nostradamusforscher- über seinen von ihm so angesehenen Lehrmeister Carl Loog. C. Loog, klassischer Nostradamusforscher und Enschlüsselungsgenie, hatte die lateinischen Sätze der Verse im mittelfranzösischen Text durchgezählt und war dabei auf 939 Buchstaben gekommen (Anm.:..jetzt weiß ich allerdings nicht, nach welcher Ausgabe er vorging) und erkannte die Tatsache, daß es auch 939 Vierzeiler geben müsse, unter Weglassung von Vers 1 und 2 der I. Centurie als beschriebene Divinationsmethode des Nostradamus und den sogenannten Bannspruch Vers 100 der VI. Centurie. Loog entdeckte angeblich dieses System, d.h. die 939 Buchstaben, die den 939 Versen entsprechen sollen, einem mathematisch eindeutigen Zahlenschema zuzuordnen, und somit Text wie Zahlen nach einem bestehenden System verschoben werden konnten und sich daraus eine gänzlich neue Reihenfolge ergeben würde. Loog hat diesen Schlüssel nie veröffentlicht...denn bezüglich Nostradamus würde wohl Psychologie die entscheidende Prise Salz sein, denn das, was einen G e i s t wie Nostradamus anging, war ja nicht mit dem Rechenschieber zu lösen.. .
 
Das ist ein Zitat. Leider weiß ich nicht mehr wer der Autor ist. Ich habe das Buch nicht gelesen und kann deshalb auch nichts darüber sagen. Aber ich glaube der Text sagt schon so ziemlich alles was man wissen muss.
 
Drivethesee

 
Auf Nostradamus-100.blogspot.de
 
schreibt jemand der sich drivethesee nennt, über seine Theorie zu Nostradamus. Und er (oder sie) stellt Übersetzungen der Verse (anonym) ins Internet. Damit steht drivethesee nicht alleine da. Ich habe schon einige Übersetzungen gefunden. Sowohl ins Deutsche, als auch in andere Sprachen.
 
Klickt man diesen Link im Blog an,
 
http://nostradamus-100.blogspot.de/search?updated-min=2011-01-01T00:00:00%2B01:00&updated-max=2012-01-01T00:00:00%2B01:00&max-results=50
 
kommt man zu folgender Erklärung. Unter anderem schreibt der Autor:
 
"Demnach: sollte man die Propheties studieren, um festzustellen, ob darin vielleicht Teile des eigenen Lebens wiederzufinden sind/man sich selbst darin wiederfindet ? Ist das nicht der Fall, ergibt es keinen Sinn, sich (und andere) damit weiter zu "quälen", sondern man sollte sich andere, sinnvollere Beschäftigungen suchen, als wie das Prophezeiungswerk des Nostradamus."
 
Die Frage was Nostradamus mit seinen Versen bezweckte, stellt sich selbstverständlich. Warum er sie seinem Sohn Caesar widmet, der zur Zeit der Abfassung ungefähr zwei Jahre alt war. Darüber gehen die Meinungen allerdings auseinander. Ich glaube niemand nimmt ernsthaft an, Nostradamus würde sich damit wirklich an seinen Sohn gewendet haben. Tatsächlich wäre es sinnlos, dunkle Verse für eine Person zu schmieden, die in demselben Haushalt wohnt. Wie man weiß hat Caesar später auch ernsthaft versucht das väterliche Werk zu entschlüsseln - ohne Erfolg.
 
Wenn der Autor also schreibt: ... studieren, um festzustellen, ob darin vielleicht Teile des eigenen Lebens wiederzufinden ...
 
verstehe ich das so, dass dieser Satz auf ihn zutrifft. Ansonsten wäre es ja sinnlos - wie er schreibt - sich weiter damit zu beschäftigen.
 
Übersetzungen stimmen selten überein. Nur wenige Verse werden von allen Übersetzern auch mit gleichen Worten übersetzt. So gesehen ist es gerade im Fall Nostradamus nicht immer möglich zu beurteilen, welche Übersetzung korrekt ist und welche nicht.
 
Eine korrekte Übersetzung wäre als Grundlage zwar wichtig, trotzdem kann man damit alleine eigentlich nicht viel anfangen. Solange nicht klar ist wer mit welcher Bezeichnung gemeint ist, welcher Zeitraum gemeint ist, kann man den Text nicht zuordnen und somit auch nicht überprüfen, ob es sich um eine (wahre) Prophezeiung dabei handelt, oder nicht. Leider beschränkt sich Drivethesee auf das Übersetzen und interpretiert nicht.
 
 Auf meiner Suche nach dem Blog-Autor kam ich hierhin http://caesarem.bboard.de/board/fs-33647719nx43134.html und dann dahin http://www.onlex.de/_gbuch.php4?username=Drivethesee
 Auch auf http://www.carookee.net/forum/Damals-Heute-Morgen
 und http://pub27.bravenet.com/forum/static/show.php?usernum=2306948587&frmid=9672
 
Meistens sind es die Übersetzungen, die er auf verschiedenen Seiten anbietet, manchmal gibt es auch Diskussionen zum Thema.
 
Die Übersetzungen können durchaus als Hilfe bei eigenen Übersetzungsversuchen dienen. Da es sehr viele übersetzte Verse sind, habe ich sie mir bisher noch nicht genauer ansehen können. Was ich aber noch nachholen werde.
 
 
Serge Hutin
 
 Serge Hutin hat das Buch "Les Prophéties de Nostradamus" im Verlag Belfond (1972 und 1978) heraus gebracht.
 
Das Buch ist in französischer Sprache erschienen. Der Autor macht es sich etwas einfach. Ganz kurz bespricht er einzelne Verse am Anfang. Dann geht es gleich mit dem Abdruck der Verse weiter. Zu jedem Vers bietet er eine kurze Erklärung. Oftmals ist es mehr eine Frage, denn eine Erklärung.
 
Beispielsweise schreibt er unter den Vers I/19 Spanischer Bürgerkrieg?
 
Der Vers I/38 wird kommentiert: Die Sonne und der Adler: Napoleon der I.
 
Den Vers I/21 stuft er als alchemistisch ein, so wie auch noch einige andere Verse.
 
Ich habe mir damals dieses Buch gekauft, weil ich den Originaltext gesucht habe. Eine Hilfe für eigene Übersetzungen bietet dieses Buch nicht.
 
DeFontbrune
 
 Jean-Charles de Fontbrune ( Jean Pigeard de Gurbert, en 1935 à Sarlat - mort le 7 décembre 2010 à Brive-la-Gaillarde
 
http://fr.wikipedia.org/wiki/Jean-Charles_de_Fontbrune
 
Der "Spiegel" widmete Nostradamus, oder besser seinem Interpreten de Fontbrune, im Jahre 1981 einen großen Artikel.
 
"Mit dem Franzosen Jean-Charles Pigeard de Gurbert (der sich als Autor das Pseudonym Jean-Charles de Fontbrune zugelegt hat) aber betrat nun ein Exeget die Bühne der politischen Kleinbürgerei, der alles nostradamitisch bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Fontbrunes "Nostradamus. Historien et Prophete" biegt die apokryphen Zukunfts-Visionen des Renaissance-Doktors so zurecht, daß sie sich wie "Argumente" der bei den Präsidentschafts-Wahlen geschlagenen Rechten gegen die "ekelhaften Revolutionäre" (Fontbrune) lesen. Im Januar wird das Buch, das in Paris ein regelrechtes Nostradamus-Fieber ausgelöst hat, im Wiener Zsolnay-Verlag auch in deutscher Sprache erscheinen.
 
Jean-Charles de Fontbrune ist 46 Jahre alt, Algerienkriegs-Veterane, Mitglied der Ehrenlegion und 133 Jahre nach der Demission des letzten französischen Königs Louis Philippe immer noch Monarchist. Seinen "Nostradamus" hat er in siebzehnjähriger Galeerenarbeit zu Aix en Provence gefertigt, die ihn, wie er unablässig kundtut, "jeden Morgen um 4" aus den Federn schnellen ließ - bevor er die "fensterlose Einsiedelei" ("Minute") verließ und sich als Angestellter eines provencalischen Pharmazieunternehmens seinem offensichtlich langweiligen Beruf widmete. Mit einer verkauften Auflage von annähernd 600 000 Exemplaren (bei einem Preis von umgerechnet immerhin 50 Mark) ist sein Elaborat das europäische Katastrophenbuch dieser Tage. Denn es wartet mit dem schockierenden Szenario auf, daß, laut einer Weissagung des Nostradamus: der Papst während eines Besuches in Lyon noch in diesem Jahr (!) ermordet werden, die von linken Ministern unter dem Symbol der Rose regierte Fünfte Republik "spätestens im September 1984" blutig zusammenbrechen, Paris von der Roten Armee dem Erdboden gleichgemacht, eine islamische Verschwörung im August 1999 den Dritten Weltkrieg entfesseln und Europa unter der milden Hand des Franzosen Heinrich des Glücklichen danach endlich zur Monarchie zurückkehren wird."
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14354482.html
 
 Der Artikel ist recht lustig zu lesen, nur lässt sich der Autor herab, eine Lebensgeschichte aus einem Buch zu zitieren, die zu einigen Teilen reine Fantasie ist. Ja, auch in dieser Weise muss man mehr als vorsichtig sein. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und sie macht auch vor Lebensdaten die korrekt sein sollten, nicht Halt. Nicht nur das Werk des Nostradamus wird mystifiziert, sondern auch sein Leben. Und der Autor des Artikels nimmt diesen Mythos leider offenbar für Wahrheit.
 Eines muss man de Fontbrune jedenfalls lassen:
 Er hatte den Mut, konkrete Voraussagen zu machen - und scheiterte damit allerdings kläglich.
 
 Das klingt etwa so:
 
Im Juli (dem siebenten Monat des Jahres) 1999 wird ein mächtiger Schreckensherrscher über den Himmel (auf dem Luftweg) kommen, um den großen Eroberer des Angoûmois wiedererstehen zu lassen. Davor und danach wird Krieg herrschen, zum Glück.
 
Er dachte es würde sich dabei um den 3. Weltkrieg handeln.
 
"Jean Charles de Fontbrune ist in seinen Voraussagen aus dem Jahr 1980 insofern vorsichtiger, als dass er kaum Daten nennt. Ein Fixdatum kennt aber auch er:
 
Der Dritte Weltkrieg 1999
 U.a. folgende Ereignisse datiert de Fontbrune nun vor dem Dritten Weltkrieg, also vor 1999:
 - Friedensbemühungen und Kriegsgefahr. Der Krieg in Frankreich.
 
- Der Krieg erreicht Barcelona
 
- Die Konfrontation zwischen Mittel- und Grossmächten.
 
- Grosse Seeschlachten zwischen dem Zweiten und dem Dritten Weltkrieg.
 
- Revolutionäre Bewegungen in den französischen Provinzen.
 
- Die wirtschaftliche Krise. Der Zusammenbruch des monetären Systems.
 
- Das Ende der Konsumgesellschaft. Inflation und Gewalt.
 
- Die Revolution in Italien.
 
Und als erstes Ereignis des 1999 stattfindenden Dritten Weltkrieges nennt
 
de Fontbrune:
 Johannes Paul II. flieht vor den einmarschierenden Russen.
http://www.relinfo.ch/nostradamus/info.html
 
Mir kam seine Geschichte insofern von Anfang an komisch vor, als er behauptete, ein geheimnisvoller Mann habe seinem Vater eine Nostradamusausgabe gegeben, die Klarheit brachte. An solche Geschichten glaube ich prinzipiell nicht. Wer sollte auf eine solche Idee kommen?
 
 Der Autor wurde selbst zum Seher, denn mit Nostradamus hat das was er sich da zusammen reimte, absolut nichts zu tun. Wobei er nicht der Einzige bleiben sollte. Wenn man sein Buch gelesen hat, weiß man zumindest genau was Nostradamus alles nicht sagte. Aber da ist er wohl auch nicht der einzige. Jedenfalls brachte er es zustande, Nostradamus in politische Gefielde zu schleusen und erregte damit auch Aufsehen. Überraschend ist seine Hartnäckigkeit. Trotz seines Misserfolgs schrieb er weiter Nostradamus "Übersetzungen". Wahrscheinlich rentierte es sich.
 
 Als ich erstmals das Buch las, hielt ich alles für den originalen Text des Nostradamus.
 
Die im Buch veröffentlichten Vorhersagen des Nostradamus von 1555 bis zum Jahr 2000, wurden aber nicht von diesem, sondern von Jean-Charles de Fontbrune geschrieben und erdichtet. Das begriff ich anfangs noch nicht. Was da so schwierig an der Übersetzung sein solle, wusste ich auch nicht. Ich las das Buch nur auszugsweise, weil es mich nicht wirklich interessierte, aber ich dachte ich könne später nachsehen, was davon eingetroffen sei. Dann legte ich es weg. Nach einiger Zeit nahm ich das Buch wieder zur Hand - nichts davon war eingetroffen.
 
Irgendwann kam ich auf die Idee, selbst zu übersetzen und staunte nicht schlecht. Was der Autor als Übersetzung bezeichnete, stimmte nicht einmal ansatzweise mit dem Original überein. Trotzdem machte ich nicht viel damit, nahm mir aber vor, doch die Texte irgendwann zu übersetzen. Vielleicht steht doch wirklich etwas für mich drinnen, dachte ich.
 
 Zu allem Überfluss verwendete er auch noch dazu alternative Texte, welche ihm ja angeblich der geheimnisvolle Mann gegeben hatte. Auch das begriff ich erst viel später.
 
Vor langer Zeit habe ich mir etwas aus dem Internet abgedruckt. Leider steht nicht dabei von wo und von wem es stammt und ich habe es im Internet auch nicht mehr gefunden - ohne Adresse. Ich möchte es nur am Rande erwähnen, weil es einen Fehler enthält. Die übrigen Punkte habe ich noch nicht genau angesehen.
 
Ray Nolan
 
 Als Ray Nolan schrieb er über Nostradamus und über andere Propheten. Sein Nostradamus-Code ist falsch. Er kennt sich aber sehr gut mit dem Thema aus, aber wohl nur, weil er viele Bücher darüber gelesen hat. Wobei er bei Zitaten nicht immer auf den ursprünglichen Autor hinweist. Das heißt, so gut kennt er sich wohl auch wieder nicht aus, denn sonst hätte er nicht eine jüngere Ausgabe der Prophezeiungen für die Entwicklung seines angeblichen "Schlüssels" gewählt. Die verschiedenen Ausgaben stimmen nämlich nicht 1:1 überein. Wenn schon Schlüssel, dann könnte man ihn nur in der ältesten Ausgabe anwenden.
 
Vermutlich wird Nolan auch im Internet auf diversen Notradamus und ähnlichen   Foren unter verschiedenen Namen (vielleicht sogar gleichzeitig) unterwegs sein. Zu einem umfangreichen Forum bekennt er sich, als Ray Nolan. Es befindet sich auf seiner Webseite.
 
Nolan hat in seinem Buch "Das Nostradamus Testament" einen abenteuerlichen Schlüssel präsentiert. Auf der Seite 163 zeigt er den Vers I/70, in Faksimile, aus der Ausgabe von 1668.
 
Pluye, faim, guerre, en Perse non cessee,
La foy trop grande . trahira le Monarque
Par la finie en Gaule commencée.
Secret augure pour un estre parque.
 
Dass es dabei um Khomeni geht, hat übrigens vor ihm schon de Fontbrune - ganz ohne Berechnung - behauptet.
De Fontbrune, Historiker und Prophet, Seite 267
 
Behaupten kann man viel. Was jedoch auch noch zu beweisen wäre. Leider gibt es bisher niemanden der seine Behauptungen, die er/sie in Bezug auf die Prophezeiungen des Nostradamus gemacht hat, auch beweisen könnte.
 
Aber abgesehen davon, steht in der Faksimile Ausgabe von 1555 etwas anderes, als in der Ausgabe die Nolan verwendet hat. Auch wenn es nur um einige Buchstaben geht, muss man es berücksichtigen, wenn man von einem "Schlüssel" faselt.
 
 Wie man unschwer erkennen kann, stimmt der Text gleich anfangs nicht komplett überein. Das zeigt, dass man keinen "Schlüssel" aus dem Text heraus konstruieren kann. Noch dazu aus einem neueren Text. Denn damals haben die Drucker viele Fehler gemacht. Man müsste alle Ausgaben ganz genau miteinander vergleichen. Aber wer macht das schon?
Wenn Sie genau hin sehen werden Sie bemerken, dass oft das N weg gelassen wurde. Ob das so im Manuskript stand, weiß ich natürlich nicht. Früher hat man das bei uns auch so gemacht, glaube ich mich zu erinnern. Eine Wellenlinie über dem vorherigen Buchstaben ersetzt das N, oder das M. Vielleicht hat der Drucker das so entschieden. Weiß man eben nicht. Alles das müsste man bei einem möglicherweise vorhandenen Code mit berücksichtigen. Es gibt im originalen Text auch zwei verschiedene S. So wie das auch bei der Kurrentschrift der Fall ist. Wäre ebenso zu berücksichtigen. Im Deutschen haben wir auch heute noch das scharfe ß, im Unterschied zum normalen S. Das sind zwei verschieden Buchstaben.
 
 Ich möchte mir jetzt nicht die Mühe machen, alle Vierzeiler zu vergleichen. Schon bei I/1 gibt es einen Unterschied und ich glaube das genügt auch, um zu zeigen, dass es vermutlich sehr viele Ungleichheiten geben wird.
 
Nolan schreibt auf Seite 163.
 
"Wenn meine These vom Entstehen dieses Buches richtig ist, sollte man sich die Schreibung der letzten beiden Worte genau im Faksimile ansehen! Im Wort "estre"  wurde unübersehbar eine markante Lücke eingefügt. (estre parke) die das Wort in zwei Teile trennt. Verschiebt man diese Lücke und setzte sie in die Mitte von "parque", wobei man die freie Silbe "re" heran zieht, entsteht daraus nun eine sinnvolle neue Wortkombination: "est re par que" sich wieder herstellen.
 
Das ist geradezu an den Haaren herbei gezogen.
 
De Fontbrune übersetzt:
 
"wegen eines Propheten, der sich an einen versteckten Ort zurück gezogen hat."
 In meiner Ausgabe steht: "Secret augure pour à vng estre parque." Es gibt keine seltsamen, unerklärlichen  Zwischenräume, denn das gehört so. Es sind zwei Worte. Nolan verwendet offenbar das falsche Wörterbuch, denn sonst wüsste er, dass es das Wort "parque" sehr wohl gibt. Das ist kein Druckfehler und auch kein Code.
 
Ich würde es am ehesten so übersetzen:
Geheime Vorzeichen wird es geben, durch eine Parze (Schicksalsgöttin)
 
 Ein weiteres Beispiel, auf Seite 159:
 
Vers III/77  bedeutet, 1980 Schah Reza Pahlewi stirbt in Ägypten, glaubt Nolan zu wissen.
 
Seine Übersetzung:
Die dritte Dekade im Widder wird es verstehen,
Das Jahr Tausend siebenhundert Sieben & Zwanzig im Oktober,
Der König von Persien, er ist in Ägypten PRINS
Konflikt, Tod, Umsturz und großes Schimpfen auf das Kreuz.
 
 Meine alternative Übersetzung, die auch nicht unbedingt stimmen muss, nur um zu zeigen, dass es verschiedene Möglichkeiten einer "Übersetzung" gibt:
 
 Die dritte Gegend bei Aries (ein Fluss in Rumänien) eingeschlossen
1727 im Oktober
Der König von Persien durch ihn Ägypten besetzt
Konflikt, Tod, Verlust: für das Kreuz große Schmach.
 
Wenn man nun die groß geschriebenen Worte vergleicht sieht man, dass Le Roy im Jahr 1555 klein geschrieben wurde. Also stimmt seine Rechnung schon deshalb nicht.
 
LAL OL RPEC rechnet er. Ich müsste aber  LAL  OL PEC nehmen.
Er nimmt für R die Zahl 9 und diese fehlt im Jahr 1555. Dafür gibt es absolut keine Ausrede. Die Rechnung ist falsch - und zwar seine Rechnung. Ich bin sicher, man kann noch genügend andere Beispiele für eine falsche Berechnung finden, aber es tut mir Leid um die verschwendete Zeit. Deshalb überlasse ich dieses Spielchen anderen, die es mehr interessiert. Mir genügt dieses eine Beispiel als Beweis für den erfundenen, falschen Schlüssel des Herrn Nolan völlig. Deshalb muss ich mich damit nicht mehr weiter befassen.
 
Dazu kommt noch Folgendes:
 
Das Kreuz ist wohl das Christentum und was hat das mit dem Schah Reza Pahlewi von Persien zu tun?  Schon alleine dieser eine Satz lässt erahnen, dass es um etwas ganz anderes geht.
 
 
Wulfing von Rohr
 
 Vor langer Zeit kaufte ich mir "Nostradamus, Seher und Astrologe" von Wulfing von Rohr, erschienen bei Ariston. Man bekommt es noch bei Amazon.
Offenbar ist es nur mehr antiquarisch zu haben. Leider kann man nicht - wie bei neuen Büchern - ins Buch hinein sehen.
 
 Hier bekommt man das Buch auch: http://www.zvab.com/buch-suchen/textsuche/parm-pluto
 
Gelesen habe ich es bisher nicht, aber jetzt hole ich das nach. Was mich interessierte war der Originaltext, den man damals nicht so einfach zu lesen bekam. Heute bekommt man alle möglichen Ausgaben online und kostenlos. Viel später habe ich herausgefunden, dass es in Wien in der Nationalbibliothek ein Exemplar des ersten Teils der Centurien gibt. Also besorgte ich mir auch eine Fotokopie. Aber anfangs war ich auf Texte in Büchern angewiesen.
 
Von Rohr verwendet angeblich einen Text der von Dimde, der per Computer bearbeitet wurde, um Abweichungen der verschiedenen Ausgaben abzugleichen. Genau das ist aber Blödsinn.
 
Auf wikipedia findet man einen Eintrag über den Autor, den ich nur kurz zitieren möchte.
Wulfing von Rohr war von 1974 bis 1994 als Fernsehjournalist und Produzent von Fernsehdokumentationen für ARD und ZDF tätig. Ende der 1980er Jahre studierte er an der Universität von Kalifornien und lebte von 1986 bis 1998 in Santa Fe.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wulfing_von_Rohr
 
Wie ich gesehen habe weisen seine Bücher eher in Richtung Esoterik. Er schreibt aber in seinem Buch, sich in Bezug auf Nostradamus auch mit dem Skeptiker Randi beschäftigt zu haben.
 
Auf Seite 20 zieht er einen Textvergleich bezüglich der Centurie IV/Vers 68.
 
Randi: En l`an bien proche ... de Ryn & Hister ...
Bellecour: En lieu bien proche ... Du Ryn et H ster ...
 
Leider schreibt er nicht dazu welche Ausgaben verwendet worden sind. Ich finde die Stelle im Moment leider gar nicht. Später werde ich mir das genauer ansehen.
 
Er macht sich über die Textentstehung Gedanken und stellt fest: "Um einem Mißverständnis vorzubeugen: Ich bin davon überzeugt, daß die Centurien in der Tat Orakel darstellen sollen, gleich aus wessen Feder sie im Einzelnen stammen, und daß es deshalb legitim ist, sich mit diesen Texten auseinanderzusetzen."
Mit anderen Worten: der Autor macht klar, dass er es für möglich hält, dass nicht Nostradamus selbst die Centurien alle verfasst hat - zumindest teilweise könnten sie auch von anderen Personen stammen, etwa von seinem Sohn.
 
Sehr kurz geht er auf die Biografie ein, was kein Fehler ist. Es schwirren sowieso sehr viele Biografien herum und von keiner weiß man so ganz genau wie korrekt sie jeweils ist.
 
Das Buch enthält die Vorrede an César und an König Heinrich in der originalen Fassung, sowie eine Übersetzung beider Texte auf Deutsch. Inwieweit diese korrekt ist habe ich nicht überprüft.
Ein Teil des Buches ist den verschiedenen Entschlüsselungsmöglichkeiten gewidmet, wobei er sich konkret auf einige Nostradamus Interpreten beruft. Eigene Interpretationen fehlen.
So zitiert er Wöllner, Centurio, Putzien, Cheetham, Patrian, Drude, Eilenberger, Schubert, Rösch, Frontenac, Dimde, Leoni, Randi, Francis, de Fontbrune, wobei er die Gedanken der meisten Autoren jeweils eher kurz beschreibt, ohne näher darauf einzugehen. Nur bei Dimde macht er eine Ausnahme.
Interessant dabei ist, dass die Überlegungen von Troyan offensichtlich hier vorweg genommen wurden. Also das Bilden von Quersummen, oder Anagrammen wie: "Parma" = par me = durch mich.
 
Als Überblick recht interessant, weil man erfährt, ob man sich überhaupt die Mühe machen sollte, einen dieser Autoren, respektive diese Autorin zu eigenen Überlegungen heran zu ziehen.
Der Autor bietet also einen allgemeinen Überblick zum Thema und zwischendurch wirft er Fragen auf die sich ihm stellen, welche er aber leider nicht beantworten kann. Der Leser, die Leserin, erhält keine Antworten auf eigene Fragen.
 
Heinrich Becher
 

Der Autor beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Nostradamus. Er glaubt, einige Autoren hätten richtig interpretiert und auch richtige Voraussagen gemacht. Er erwähnt Cheetham, Allgeier, Centurio, de Fontbrune. Seine eigenen Voraussagen: Zwei große Einschläge von Meteoriten und eine darauf folgende Völkerwanderung.
 
Was andere vor ihm machten, versucht auch er - eine Verknüpfung der Nostradamus Verse mit der "Malachias-Prophezeiung", welche er für "immer zutreffend hält", weswegen er der Meinung ist, die müsse auch auf Papst Benedikt XVI zutreffen. Daher bemüht er sich, ein Eintreffen zu konstruieren, weil seiner eigenen Meinung nach dieses Eintreffen nicht erkennbar ist. Einer derartigen Logik kann ich nichts abgewinnen.
 
Der Autor nimmt einen Krieg (des Antichristen) für die Jahre 2026 - 2053 an.
 
2026 Juli, ein Krieg der für Italien sehr schlecht sein wird
2038 Spanien wird von Moslems besetzt
2053 Deutsche und Franzosen schließen sich zusammen - Rückeroberung der besetzten Gebiete
 
Leider habe ich über den Autor im Internet keinerlei weitere Informationen gefunden. Ob die Voraussagen stimmen? Man wird sehen.


Ehinger


Auf der Webseite findet man einen kurzen Auszug aus dem Buch: Und plötzlich steht die Erde still! von Klaus Norbert Ehinger. Verlag habe ich keinen gefunden. Er beschreibt kurz was Dr. Max de Fontebrune angeblich aus Nostradmus Werken heraus gelesen hat. Das klingt gar nicht so abwegig.

Die nahezu vollständige Zerstörung von Paris durch Feuer, die teilweise Zerstörung von Marseille durch eine Flutwelle, ein Krieg zwischen Ost und West (leider schreibt er nicht wer unter Ost zu verstehen ist) und der Ursprung des Krieges soll im Nahen Osten liegen: Irak, Iran, Palästina.

Allerdings gebe ich zu bedenken, dass von einer echten "Übersetzung" auch hier nicht die Rede sein kann. Große Kriege gab es immer wieder und wer die Konfliktpunkte kennt, kann leicht assoziieren, ohne dass Nostradamus dabei ins Spiel kommt. Dann ist sozusagen der Interpret der eigentliche Prophet. Sofern die Behauptungen sich bewahrheiten.

Wer sich mit Prophezeiungen auseinander setzt, wird in diesem Buch vielleicht einige Anregungen finden.


Skeptiker - Harder
 
Die Skeptiker sind selbstredend davon überzeugt, dass Nostradamus kein Prophet war. So nannte er sich übrigens auch nicht. Er nannte sich Seher.
http://www.gwup.org/infos/nachrichten/399-500-jahre-nostradamus
Dunkelheit, Dreistigkeit und Beschwörung des Zufalls -- das ist nach Corneilles Poesie der Dreiklang, mit dem Propheten die auf kosmische Fingerzeige gestimmten Saiten der Seele zum Klingen bringen.
Der calvinistische Reformator Theodore de Bèze (1519–1605) komponierte aus dem Namen Nostradamus gar einen lateinischen Spottspruch:
 
Nostra damus cum falsa damus, nam fallere nostrum est; et cum falsa damus, nil nisi nostra damus.
Zu Deutsch etwa:
Wir geben das Unsere, wenn wir Falsches behaupten, denn Falsches zu sagen ist unsere Art; und wenn wir Falsches sagen, geben wir das Unsere.
 
Scharlatan oder Inspirierter? An Nostradamus scheiden sich die Geister.
Lustig dass ausgerechnet - ich denke einmal atheistische - Skeptiker, einen Kleriker zitieren. Aber wenn es ins Konzept passt ...
Wofür halten die Skeptiker den Nostradamus? Für einen Scharlatan? Nein, jetzt schon für einen Dichter. Und dann machen sie selbst, was sie anderen vorwerfen. Sie interpretieren.
Vier Jahre vor dem tragischen Ereignis hatte Nostradamus im Vers 35 der I. Centurie geschrieben
 
Der junge Löwe wird den alten überwinden,
auf kriegerischem Feld im Einzelstreit.
Im goldenen Käfig wird er ihm die Augen spalten,
von zwei Flotten setzt sich eine durch, der Besiegte stirbt einen grausamen Tod.
"Seit dieser prophetischen Glanzleistung war Nostradamus noch zu Lebzeiten der gemachte Hellseher", applaudierte 1981 sogar Der Spiegel in einer Titelgeschichte.
 
Wirklich?
 
Der berühmte Quartain ist von Zeitgenossen nicht einmal wahrgenommen worden,
behauptet der renommierte französische Historiker Georges Minois. Und das mit guten Gründen: Heinrich II. war 40 Jahre alt, Graf Montgomery mit 29 Jahren unwesentlich jünger. Letzterer war kein König, also mitnichten ein "Löwe". Außerdem spielte sich das Drama nicht "auf kriegerischem Feld" ab, und nirgends ist überliefert, dass Heinrich II. einen auffälligen goldenen Helm oder ein goldenes Visier trug.
 
Im Jahr 1555, als Nostradamus diese Verse schrieb, war vielmehr Heinrich II. der "junge" und Karl V. mit seinem goldenen Helm -- der deutsch-römische Kaiser, der sich mit den Franzosen heftige Kriege lieferte -- der "alte" Löwe. Gemeint hatte Nostradamus also das Gegenteil dessen, was die Interpreten hineinlesen: nämlich, dass sein König Heinrich II. über seinen Erzfeind siegen möge.
Schreibt der Autor Bernd Harder wörtlich. Offensichtlich verführt Nostradamus sogar einen Skeptiker dazu, sich für berufen zu halten die dunklen Verse richtig zu verstehen.
 
Das alleine ist ja schon eine tolle Leistung. Nirgendwo in den Versen steht, dass Nostradamus Heinrich II überhaupt gemeint hat. Ob der Autor selbst die Schlussfolgerung zieht, oder der eines anderen folgt (was ich nicht ganz auseinander halten kann), ist dabei nebensächlich, weil er zumindest zustimmt.
Der Artikel ist trotzdem nicht uninteressant. Von Kritikern und Skeptikern kann man mitunter sehr viel lernen. Wer ein Rätsel lösen möchte, muss es von allem möglichen und unmöglichen Seiten betrachten.
 
Nazis übersetzen Nostradamus
 
A. de Tombre alias N. (Alexander) Centurio alias Dr. Alexander Centgraf, widmete sich ebenfalls den Werken des Nostradamus
Karl E. Krafft, Hans Hermann Kritzin­ger, Lage Fabian Wilhelm Staël von Holstein und Alexander Centgraf sind die einzigen, nament­lich identifizierbaren Autoren, de­ren No­strada­mus-Schriften als Broschüren und Bücher im europäi­schen Ausland publiziert und ver­trieben wurden. Diese Publika­tionen weisen eine identische, in­haltliche und propagandistische Inten­tion auf und wurden in den je­weiligen Lan­dessprachen in Spa­nien, Por­tugal, Rumänien, Ungarn, Belgien, Frankreich, Holland, Dä­nemark und Schwe­den im lega­len Buch­handel verkauft. Alle hier ge­nannten Per­sonen waren Mitglieder der NSDAP und der Reich­schrifttumskammer.
 
Auf der Seite http://www.nostradamus.online.de wird genauer darauf eingegangen.
Es ist eine umfangreiche Abhandlung zum Thema: Nostradamus als Propagandainstrument der Nazis.
 
Der Autor Ulrich Maichle baut auf den Studien von Ellic Howe auf:
Meine Nachforschungen zur Nostradamus-Propaganda basieren zu einem gewissen Teil auch auf der Über­prü­fung von kon­kreten In­for­mationen, die der Autor Ellic Howe weitestgehend anhand von Zeitzeu­genaus­sa­gen er­mit­teln konnte und erst­ma­lig 1965 in seinem Buch „Nostradamus and the nazis: a foot­note to the history of the Third Reich“ publizierte; 1967 er­folgte eine er­weiterte Ausgabe un­ter dem Titel „Uranias Chil­dren“. Die deutsche Ausgabe ließ noch drei Jahrzehnte auf sich warten und erschien erst 1995 unter dem Ti­tel „Ura­nias Kinder: Die seltsame Welt der Astrologen und das Dritte Reich“ (ISBN 3-89547-710-9).
 
Unter anderen widmet er sich der Person des Nostradamus Forschers Krafft und beweist, dass dieser sich von den Nazis einspannen ließ.
 
Der begeisterte Nationalsozialist Karl E. Krafft wurde spätestens im November 1939 vom RSHA (Reichsicherheits­hauptamt) zum Zwe­cke der ge­heimen Zusam­men­arbeit ange­worben und ließ sich bereit­willig einspannen, als es u. a. darum ging, die Nostradamschen Pro­phe­zeiungen in ge­fälschter Form als psy­chologische Waffe ge­gen die Kriegsgegner ein­zusetzen. Seine Mitarbeit endete für ihn jedoch letal. Auf Grund einer allgemeinen Begeisterung für ein „Großdeutschland“, die Krafft zu einer problematischen Figur macht, zog er Ende der 30er Jahre mit seiner Frau in den Süd-Schwarzwald. Seine astrologischen Berechnungen ließen ihn zu der Prognose kommen, Hitler sei vom 7. bis 10. November 1939 in extremer Gefahr. Begeistert von sich selbst, warnte er die deutschen Behörden. Als am 8. November das Attentat Georg Elsers im Bürgerbräu München scheiterte, wurde Krafft zunächst als möglicher Mit-Täter verhaftet. Diese Erfahrung hinderte ihn nicht, sich zur Arbeit für das Reichssicherheitshauptamt anwerben zu lassen, weil er die Möglichkeit sah, der Astrologie zum Durchbruch als anerkannter Wissenschaft zu verhelfen. In Berlin ließ man ihn Horoskope von Personen und Ereignissen berechnen und die Prophezeiungen von Nostradamus deuten, um sie für die Psychologische Kriegführung zu verwenden. Die Briten griffen die Methode auf und engagierten im Gegenzug den aus Deutschland emigrierten Astrologen Louis de Wohl für ihre psychologische Kriegführung.
Krafft starb im KZ.
Bereits am 12. Juni 1941, nachdem Rudolf Heß nach England geflogen war, wurde Krafft wie zahlreiche andere Astrologen verhaftet. Am 24. Juni 1941 verbot das NS-Regime die öffentliche Anwendung aller okkulten Praktiken. Dennoch sollte Krafft, zusammen mit Psychologen wie dem Bonner Philosophie-Professor Johannes Maria Verweyen, weiterhin für die Nazis arbeiten und Horoskope von Generälen erstellen. Die Arbeiten wurden von Kurd Kisshauer vom Amt Rosenberg gesammelt und gesichtet. Nach einem Nervenzusammenbruch im Gefängnis war Krafft ab Herbst 1942 arbeitsunfähig und erkrankte im Frühjahr 1943 an Typhus. Er hatte sich noch nicht von seiner Erkrankung erholt, als nach Oranienburg ins KZ eingeliefert wurde. Am 27. November 1944 wurde er in das KZ Buchenwald überstellt und starb dort am 8. Januar 1945. http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Ernst_Krafft

Weil ich derzeit damit beginne mich mit den Leuten auseinanderzusetzen die Nostradamus übersetzt haben, oder es zumindest versuchen, muss ich kurz auf Goethe eingehen. Von selbst wäre ich darauf niemals gekommen. Ich habe den "Faust" weder gelesen, noch gesehen. Da ich aber gerade darauf hingewiesen wurde, dass sich Goethe angeblich mit Nostradamus beschäftigt hätte, surfte ich einmal kurz im Internet.
 
Die erste Station machte ich hier http://www.welt.de/print-welt/article352196/Okkultismus-aus-zweiter-Hand.html
 
Der Autor, Matthias Heine, glaubt nicht an eine engere Beziehung Goethes zum Werk von Nostradamus. Aber Goethe hat dessen Werke noch mehr ins Gespräch gebracht, als sonst jemand.
 
Der protestantische Theologe Gottfried Arnold veröffentlichte 1699 bis 1715 seine dreibändige "Unpartheyische Kirchen- und Ketzerhistorie". Diese Bücher besaß Goethes Vater.
Das alleine ist schon einmal ein Beweis dafür, dass es die nostradamischen Prophezeiungen mindestens vor 1690 gegeben haben muss.
Im 18. Jahrhundert war Nostradamus in Deutschland sehr bekannt. Johann Christoph Adelung erwähnte ihn 1789 im 7. Band seiner "Geschichte der menschlichen Narrheit.
Das Kosmetikbuch des Nostradamus wurde 1573 von Jeremias Mertz ins Deutsche übersetzt. Was vermutlich nicht geschehen wäre, wäre Nostradamus nicht schon damals berühmt gewesen.
 
Goethe hat sich auch mit Kabbalistik und mit Alchemie beschäftigt, aber kaum mit Magie, wie ihm unterstellt wird, weil er das "Hexeneinmaleins" erdichtet hat. Da ich eben den Faust nicht direkt kenne, fand ich es zielführend mich von berufenen Menschen beraten zu lassen. Damit ich verstehe was Goethe sagen wollte. Diese Beratung fand ich in dem Buch von Jochen Schmidt:
Goethes Faust, Erster und Zweiter Teil: Grundlagen - Werk - Wirkung, erschienen im Verlag C. H. Beck. Google bringt daraus eine ziemlich umfangreiche Leseprobe.
Überzeugend zeigt der Autor, dass Goethe dieses Hexeneinmaleins satirisch verstand und auch so verstanden haben wollte.
 
"Zu Eckermann sagte er am 4.1.1824: "Ich glaubte an Gott und die Natur und an den Sieg des Edlen über das Schlechte; aber das war den frommen Seelen nicht genug, ich sollte auch glauben, dass Drei Eins sei, und Eins Drei; das aber widerstrebte dem Wahrheitsgefühl meiner Seele."

 Damit wendete er sich gegen den christlichen Glauben, gegen die Lehre der Dreieinigkeit. Mehr ist nicht dahinter.
 
Im Internet findet man auch den Briefwechsel zwischen Goethe und (Karl Friedrich) Zelter, Band 2
 
und dort schreibt er: "... Ebenso quälen sie sich und mich mit den "Weissagungen des Bakis", früher mit dem "Hexeneinmaleins" und so manchem anderen Unsinn, dem man dem schlichten Menschenverstande anzueignen gedenkt.
 
Womit er sehr klar ausdrückt, dass er es nicht so gemeint hat, wie es verstanden wurde. Was ihn stört ist der offensichtliche Versuch mancher Zeitgenossen, etwas in sein Werk hinein zu geheimnissen, was so nicht drinnen ist.
 
Vladimir V. Koulich möchte zwar ein "magisches Quadrat" als Grundlage des "Hexeneinmaleins" erkennen. Was nicht unmöglich ist, jedoch mit Magie nichts zu tun hat. Zu finden auf: http://www.ntu.edu.sg/home/MVVKulish/Les%20Cahiers%20Luxemboureois%20%28Vol%201995%20No%203%29.pdf
 
Selbstverständlich ist es kein Unsinn - aber es ist nicht bedeutungsvoll. Goethe hat es nicht aus mystischen Gründen verwendet, falls es so sein sollte. Vor allem steht es in keinem Zusammenhang mit Nostradamus.
 
Schon in alten Vorlagen gab es in den Geschichten über den Dr. Faust Zaubersprüche, die ihm zugeschrieben wurden. Naheliegend also, wenn Goethe das Vorbild aufgreift. Was nicht heißt, dass er daran glaubt. Man könnte ihn daher als einen Skeptiker bezeichnen, der sich eigentlich über Magie lustig machte.
 
Der Augsburger Schausteller Rudolf Lang zog mit einer Hundenummer zum Thema Faust 1717–21 durch Österreich und Deutschland und musste sich einmal ernsthaft gegen den Vorwurf der Hexerei verteidigen. http://de.wikipedia.org/wiki/Fauststoff
Die Menschen glaubten damals noch an Magie und hatten Angst vor Leuten, die scheinbar magische Fähigkeiten hatten. Auch wenn es nur ein Auftritt eines Schaustellers war. Heute würde man ihn einen Mentalist nennen.
 
Diese Faust Geschichten waren also populär. Jeder kannte sie und Goethe war nur einer von vielen, der daraus schöpfte.
"Die Weissagungen des Bakis" mögen ein Übriges beigetragen haben, um den Eindruck zu erwecken, Goethe habe eine tiefere Beziehung zu Nostradamus aufzuweisen. Hatte er aber nicht.
 
Wikipedia schreibt über Bakis:
 
Bakis (griech. Βάκις) war ein Seher des antiken Griechenlands, der im 7./6. Jhd. v. Chr. gelebt hat und in seinen Orakelsprüchen die Ereignisse der Perserkriege prophezeite. Bakis soll die Gabe der Prophezeiung von den Nymphen erhalten haben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bakis_%28B%C3%B6otien%29
 
Wie man sieht Goethe hat viele verschiedene alte Geschichten und Sagen verwendet. Als gebildeter Mann hatte er eine große Auswahl zur Hand. Er hat auch auf verschiedene Personen hingewiesen. Wie sie eben in sein Stück passten.
 
Wenn er dichtet:
Nicht Zukünftiges nur verkündet Bakis; auch jetzt noch
Still Verborgenes zeigt er, als ein Kundiger, an.
Wünschelruten sind hier, sie zeigen am Stamm nicht die Schätze;
Nur in der fühlenden Hand regt sich das magische Reis.
 
erinnert er schon ein wenig an Nostradamus, sofern man "das magische 'Reis" mit den Zweigen und der Rute in I/2 gleichsetzt.
Aber warum ist das so? Vielleicht weil beide - Nostradamus und Goethe - dieselben Vorbilder verwenden? Oder hat Goethe tatsächlich versucht Nostradamus in Gestalt des Bakis zu "erklären"? Das ist eher unglaubwürdig.
 
Hingegen scheint die Annahme falsch, er habe mit der Regieanweisung im Faust Nostradamus darstellen wollen. Matthias Heine überzeugt mit seiner einfachen Antwort. Goethe bezog sich auf Rembrand und dessen Bild vom (angeblichen) Faust.
 

 

Ein seltsamer Zufall

Ruben Stein hat das Buch "Der dritte Weltkrieg kommt!" Die Prophezeiungen der Maria S. Taschenbuch – 24. November 2015" geschrieben und bei BoD drucken lassen.
 
Das Buch erschien kurz nach meiner Traumsammlung. Unter anderem behauptet er, Maria S. habe vor 15 Jahren ihre ersten "Schauungen" gehabt. Das wäre genau die Zeit, als ich begann, meine Träume ins Internet zu stellen.
 
Offenbar wurde ich mit dieser Maria S. verwechselt. Vor einigen Jahren machte mich jemand darauf aufmerksam. Ich dachte das muss ich korrigieren. Hat offenbar aber nicht viel genützt. Jetzt ist es wieder passiert. Jemand meinte ich sei Maria S. und ihre angeblichen Prophezeiungen stammten in Wahrheit von mir.
 
Nun möchte ich auf gar keinen Fall mit dieser (meiner Meinung nach erfundenen) Frau verwechselt werden. Deshalb ging ich der Sache erneut nach. Ansonsten interessiert sie mich  aber nicht.
 
Offenbar hat der Autor eine Kunstfigur erschaffen und was sie ihm angeblich über zukünftige Ereignisse berichtet hat, stammt offenbar von angeblichen Sehern und Seherinnen aus ferner Vergangenheit.
 
Vor Jahrzehnten hatte ich einmal eine ziemlich umfangreiche Webseite, auf der ich so ziemlich alle Seherinnen und Seher kurz beschrieben habe. Das hatte ich mir alles aus dem Internet zusammen gesucht. Wirklich Ahnung hatte ich von der Materie nicht. Es passte einfach nur sehr gut zu dem was ich machte. Irgendwann stellte der Anbieter sein Produkt ein und die Seite war verloren. Seitdem habe ich mich kaum noch für Voraussagen interessiert. Abgesehen mit denen des Nostradamus.
 
Ich habe das Buch von "Rubin Stein", der unter anderem auch Agententhriller schreibt, (unter dem Pseudonym Yossi Diskin) nicht gelesen und ich werde es auch nicht lesen. Aber natürlich forschte ich nach und fand ein weiteres Buch dieses Autors, der sich angeblich als Jude, oder als Deutscher mit Liebe zum Judentum ausgibt, und Beziehungen zu Israel hat, wie er in einem Forum angeblich behauptet hat.
 
Ein weiteres Buch von ihm hat mit Paraguay zu tun. Dabei geht es um das Land selbst.
Einer seiner Thriller spielt auch in Parquay.
 
Nun hat Herr Kopczisnki , der "zufällig" (?) ebenfalls in Paraquay lebt (= unter anderem verwendet er das Pseudonym Ray Nolan), auf seiner Webseite auch seine Vorfahren erwähnt. Unter anderem wurde die "Polish Jewish List" inmitten der vielen Namen genannt. Wozu das gut sein soll, weiß ich nicht. Er schreibt ja an dieser Stelle auch nicht hin, aus welchen Archiven er die jeweiligen anderen  Namen hat. Er hat also vielleicht Bezug zum Judentum. Oder aber er möchte suggerieren, dass diese Beziehung zum Judentum existiert.
 
Beide Autoren schreiben über Voraussagen, beide leben in Paraquay und beide schreiben auch Actionromane. Beide unterstellen eine Beziehung zum Judentum, beide Autoren stammen aus Deutschland. 
 
Also wäre es nicht gar so absurd, Nolan, Kopczisnki und Stein, als eine Person anzunehmen. Bei ca. 125 Identitäten unter denen er aufgetreten ist, wie er selbst behauptet, kennt  Kopczisnki sich vielleicht selbst nicht mehr so ganz aus. Ich habe jedenfalls den Verdacht, dass er auch "Ruben Stein" sein könnte. Beweisen kann ich es nicht und ich weiß es auch nicht, aber die Möglichkeit besteht.
 
Die Fotos der beiden Autoren dürften nicht denselben Mann zeigen (auf der Webseite und bei Amazon), aber das sagt auch nicht sehr viel aus. Ein Foto kann man sich erkaufen.
 
Beim Wort Paraquay schrillten meine Alarmglocken. Das wäre doch ein sehr großer Zufall, würden zwei Autoren, welche all diese Gemeinsamkeiten haben,   ausgerechnet nach Paraquay auswandern.
 
Nolan hatte vor Jahren mit mir kurz im Internet Kontakt und bot mir an, mit ihm gemeinsam etwas zu unternehmen. Was genau das sein sollte, schrieb er nicht. Das habe ich ignoriert. Er wird vielleicht jemand anderen gefunden haben. Einige Autoren die ständig neue Bücher heraus gebracht haben, hatten oder haben, Ghostwriter. Der Autor erfindet nur noch das Gesamtkonzept. Es könnte daher sein, dass es sich wirklich um zwei verschiedene Personen handelt. Eine Beziehung zwischen ihnen, in irgendeiner Form könnte es trotzdem geben.
 
War die Entscheidung eine Maria S. zu erfinden (ich habe den Verdacht, dass sie erfunden wurde) ein absichtliches Manöver? Ein Zufall? Im Laufe der Zeit haben viele Leute meine Träume gelesen. Vielleicht dachte da jemand, der Name würde Interesse schaffen?
 
Es gibt übrigens auch einen Autor, der das Pseudonym Ruben L. Stein benützt. https://www.lovelybooks.de/autor/Ruben-L.-Stein/
Sein erstes Buch ist 2018 erschienen. Also bitte nicht verwechseln. Der scheint mit den beiden genannten Autoren wirklich nichts zu tun zu haben.
 
Ruben Stein schreibt also auch unter dem Pseudonym Yossi Diskin. Auf seiner Amazon Seite macht er selbst darauf aufmerksam. Das erste Buch kam 2020 heraus. Viel später als die Maria S. Bücher. Dass er ein Pseudonym für ein anderes Genre verwendet, heißt jedoch nicht, dass der Name Ruben Stein kein Pseudonym sein kann. Es suggeriert aber, der Name Ruben Stein sei sein bürgerlicher Name. Daran zweifle ich.
 
Oder bin ich doch total auf dem falschen Dampfer?
 
Ich habe im Internet eine Leseprobe von dem Buch "Heimat, Reinheit, Tradition" von Ruben Stein gelesen. Ein kleines Stück. Das genügt mir. Bei Googel kann man es Auszugsweise lesen.
 
Wenn der Mann ein Jude ist, tarnt er sich aber sehr gut. Dann muss er vom Mossad sein und sein Ziel ist es, die Deutschen zu manipulieren. Ich kann mir nämlich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Jude mit Beziehung zu Israel einen solchen Schmonzes verzapft. Denn was er in diesem Buch schreibt, klingt sehr nach einem ziemlich rechts gerichteten Deutschen, der mehr oder weniger in die Vergangenheit zurück möchte. Er tut zumindest so, als würde er irgendwelche alte Prophezeiungen selbst glauben und er stellt sich als guter Katholik dar. Ob das stimmt, lässt sich schwer feststellen. Allerdings zitiert er am Anfang auch jüdische Autoren und er erwähnt sogar die Kabbala. Muss nichts heißen. Abschreiben geht ganz leicht. Er zitiert eben, das darf er. Was davon er selbst glaubt, was er denkt, steht dort vermutlich nicht. Als Yossi Diskin ist es ratsam, sich als Jude zu geben. Die Bücher wollen schließlich verkauft werden und da es eben leider verschiedene Gruppen von potentiellen Lesern gibt, muss man den Namen des Autors und seinen kulturellen Hintergrund anpassen. Romane gibt es schon so viele. Wie soll man aus der großen Masse hervor stechen? Man sucht sich Nischenthemen.
 
In erster Linie verbreitet er Angst und Schrecken vor dem großen Knall!
 
Schaut euch österreichische und deutsche Heimatfilme an, sagt er den Leuten. Frauen wollen nur "starke" Männer, an denen sie sich anlehnen können, usw. Wer der Kaiser sein soll weiß ich zwar nicht, aber irgendwo wird das sicher erklärt werden:
 
"Der Kaiser verlangt aber "echte Männer" und "echte Frauen". Sie erinnern sich: die göttliche Ordnung wird nach dem großen Knall vollständig wieder hergestellt. Deswegen müssen wir unsere Jungs  künftig wieder mehr "vermännlichen". Ein gläubiger Katholik zu sein und regelmäßig den Rosenkranz zu beten (die stärkste Waffe die wir haben) heißt nicht, dass man unmännlich ist. Und demütig zu sein heißt nicht, daß man unterwürfig ist. Wenn wir den kommenden großen Knall als Volk überleben wollen, brauchen wir eine starke, im christlichen Glauben, innerlich gefestigte Jugend.
schreibt er auf Seite 52.
 
Eine dreitägige Finsternis im Spätherbst 2022, sagt er voraus. Das ist ja schon bald. Ich schreibe es mir auf den Kalender. ;)
Seite 55
 
Welcher Jude, der sich als solcher bezeichnet, fühlt sich als Teil des deutschen Volkes? Einige Verschwörungstheorien streut er auch noch ein. Die Bilderberger, der Councils of foreign relations, die Trilaterale Kommission, die UNO, die größte Loge der Welt.  Dann zitiert er Beatrix von Storch, die bei der AFD ist. Schließlich behauptet er auch noch, "unter dem Kaiser" würde die Kriminalität total ausgerottet werden. Wer auch nur ein klein wenig Lebenserfahrung hat und nicht ganz deppert ist, weiß, dass man Kriminalität niemals ausrotten kann.
 
Kriminalität fängt bei ihm mit dem Ausspucken und auf den Boden werfen von Kaugummis an. Beim unrasiert herum laufen!!! Na servus. Ab in den Häfn, ihr Unrasierten dieser Erde. ;)
 
Dann erklärt er noch: Tätowierung sei von Gott verboten. Das könnte von einem Juden sein, die glauben an so etwas. Mich regt dieser Aberglaube eher auf. Mein Opa war auch tätowiert und ich bin ziemlich sicher, es war ein religiöses Motiv. Er war einige Jahre bei den Bibelforschern. https://apkcombo.com/de/anchor-ship-tattoo-meanings/com.AnchorShipTattooMeanings.namelaapps/
Angeblich - so nebenbei erwähnt - werden christliche Symbole als Tattoo immer beliebter. https://www.evangelisch.de/inhalte/101050/03-08-2010/tattoos-wenn-glaube-unter-die-haut-geht
Später lehnte er diese Leute ab, aber seine Tätowierung konnte er nicht mehr los werden. Ich habe seinen Anker nie vergessen, weil ich immer wieder zu hören bekam: "Lass dir niemals so etwas machen. Später gefällt es dir dann nicht mehr, aber du wirst es nie mehr los."
 
Ich habe mir angesehen, was in der Bibel steht. Ich nehme zumindest an es steht tatsächlich so dort, wie der Herr Stein es schreibt.
 
"Um eines Toten willen, sollt ihr euch keinen Schnitt ins Fleisch machen!"
 
Dann wäre das wohl so zu verstehen, dass es irgendwann einmal eine Tradition gab, sich für einen Toten zu verletzen. Wahrscheinlich wussten die Menschen dann später nicht mehr, warum es gemacht wurde. Das hat mit einer Tätowierung nichts zu tun.
 
Bei den Römern zerkratzten sich z. B. die Trauernden die Wangen. https://freidok.uni-freiburg.de/fedora/objects/freidok:6958/datastreams/FILE2/content
Wird also auch bei anderen Völkern ähnliches gegeben haben. Irgendwann wird so manches dann verboten.
 
Wie dem auch sei, den Christen scheinen solche Verbote egal zu sein. Entweder ist er also wirklich Jude und versteht nicht, wie Christen ticken, oder er ist ein abgehobener Deutscher der im Ausland lebt, der auch nicht weiß, wie Christen ticken, weil ihm Religion egal ist.
 
Es klingt fast so, als habe er die Postings eines Forums zitiert. Mühlhiasl, usw. sagen ihm die Zukunft voraus und natürlich die ominöse "Maria S".
 
Etwas ähnliches gab es tatsächlich einmal. Ein junges Mädchen erregte mit ihrem Erstlingswerk Aufsehen. Bis sich heraus stellte, dass sie aus dem Internet Kommentare abgeschrieben hatte. Ist auch verboten, wenn der Autor nicht erwähnt wird.
 
Das brachte mich auf die Idee, in dieser Richtung weiter zu recherchieren.
Heute habe ich mir ein altes Forum angesehen, in welchem auch gerätselt wird, wer Rubin Stein sein könnte. Sie wissen es anscheinend auch nicht wirklich, oder sie wussten es damals noch nicht. Weil jedoch jemand mich als Frau Stein bezeichnete, glaube ich, dass sie es noch immer nicht wissen. Ich bin jedenfalls keine Frau Stein und ich bin auch nicht diese Maria S. Zum Glück.
 
Was diese ganzen Seherinnen und Seher angeblich alles voraus gesagt haben, weiß ich auch gar nicht. Warum sollte ich von anderen abschreiben, wenn ich sowieso von der Zukunft träume?
 
Ein Yossi Diskin Buch habe ich bei Google gefunden. Davids Schleuder.

Naja. "Halon zog seine Lederjacke aus, in der ein verräucherter Geruch nach Winter hing."
 
Nicht so meines.


Wer oder was der Memuneh ist, entzieht sich meiner Kenntnis, aber anscheinend gibt es einen, zumindest im Roman. Da wird nur so mit Fachbegriffen umher geworfen. Wer will schon so genau wissen, wie es beim Mossad zugeht? Hat der Autor Verbindungen, oder tut er nur so, um es spannender zu machen? Ob das alles so stimmt, kann man sowieso nicht überprüfen.
 
Ich habe die Geschichte soweit man sie lesen kann, kurz überflogen. Ein Fan werde ich sicher nicht und ich habe auch keine Lust, mich da durch zu quälen.