Aloisia Kopp schreibt in ihrem Buch:

Die Möglichkeit des endgültigen Scheiterns ist Teil der Lehre des Christentums, nicht jedoch der westlichen Karma- und Reinkarnationslehre und mit dieser nicht vereinbar. Die spirituelle
Höherentwicklung und „Wiedervergeistigung“ von Mensch und Kosmos, welche das in der Anthroposophie vom Menschen in Freiheit zu wählende Ziel darstellt, lässt keine Möglichkeit des endgültigen
Scheiterns offen (Steiner lehnt auch die Reinkarnation in Tiere ab, welche einen wesentlichen Rückschritt in der menschlichen Entwicklung darstellen würde) im Gegensatz zum
Christentum, wo durch die Freiheitsentscheidung des Menschen gegen Gott und seine Gebote ein Scheitern der menschlichen Existenz möglich ist und in ewigen Höllenstrafen enden kann. Die
Möglichkeit des endgültigen Scheiterns wird durch zahlreiche Bibelstellen belegt. Die westliche Karma- und Reinkarnationslehre erscheint daher in diesem Punkt wesentlich humaner als die
Lehre des Christentums.
(Aloisia Kopp, Warum wir an das Schicksal glauben, Böhlau Vlg.)
Das ist im Wesentlichen der Unterschied zwischen den ägyptisch/jüdischen Sekten (also Judentum, Christentum und Islam) und den Jainistischen Sekten (Jainismus, Hinduismus, Buddhismus). Aus diesen beiden wesentlichen Grundprinzipien entstanden viele weitere Religionen, auf die ich jedoch hier nicht näher eingehen möchte.
Dazwischen stehen die heidnischen Religionen. Da gibt es mehrere verschiedene Versionen dessen, was nach dem körperlichen Tod passiert. Meistens landet die Seele in einem Totenreich, welches eher trostlos zu sein scheint. Die Toten erinnern sich oft nicht an ihr früheres Leben. Etwas wie Lohn und Strafe gibt es nicht. Die Helden können mitunter in einer Welt der Götter weiter leben, aber für die meisten normalen Menschen endet das Leben im Prinzip mit dem Tod. Die Existenz im "Schattenreich" ist ja kein echtes Leben. Man könnte diese Religionen als materialistisch bezeichnen.
Im Prinzip gibt es also zwei Religionsgruppen, die an ein echtes Weiterleben der Seele glauben. Die ägyptische Version ist fast immer mit Tier und Menschenopfern verbunden. Ursprünglich lebten nur die wichtigen Personen im Jenseits weiter, mit der Zeit wurde es zu einer Eigenheit aller Menschen. Es gibt Gottheiten die über die Verstorbenen richten. Aus den physischen Orten des jenseitigen Leben - also der Gräber, Pyramiden, etc. - werden mit der Zeit gedachte jenseitige Welten. Der Pharao fährt am Himmel über die Erde und hält so alles in Gang und daraus wird dann der Himmel, in welchen die Menschen gelangen, die angeblich nur Gutes getan haben. Wobei die Interpretation dessen was gut und was böse ist, variiert.
Auf der anderen Seite steht der Glaube an Wiederverkörperung, der jedoch auch ziemlich variabel ist. Da geht es mitunter um zahlreiche Seelenteile, die beim Sterben abgespalten werden, was sich auch noch in der ägyptischen Religion finden lässt. Das stammt vermutlich aus einer Epoche, in der die Menschen sich noch nicht als Persönlichkeit empfunden haben, sondern als Teil eines Ganzen. Dort wo die Persönlichkeit im Bewusstsein der Menschen auftaucht, also das was man gemeinhin als Seele betrachtet, ist auch der Glaube an Seelenwanderung möglich. Denn nur wer sich nicht mehr als Teil der Natur, oder als Teil der Gruppe begreift, besitzt eine Seele. Wer eine Seele zu besitzen glaubt, wird plötzlich für sein Tun und Handeln verantwortlich. An dieser Stelle finden beide große Gruppen wieder zueinander und sie teilen einen Glaubensinhalt: Den glauben an ein Lohn/Strafe System.
Nur ist es halt so, dass die Realität sich nicht an unsere Wünsche hält. Viele Menschen glauben an ihre Wünsche. Von der Realität haben sie keine Ahnung. Trotzdem streiten sie sich mit anderen,
wer nun Recht hat und wer nicht. Im Prinzip streiten sie aber doch wohl eher darüber, welcher Wunsch der bessere sei.
Im Mittelpunkt eines derartigen ideologischen Streits steht der Autor Trutz Hardo. Er schrieb einen Roman, in dem er auch über die Idee der Wiedergeburt schreibt. Lohn und Strafe für das falsche,
oder richtige Verhalten im früheren Leben setzt er natürlich voraus. Dafür wurde er von einem deutschen Gericht verurteilt:
Am 26.3.1997 in Abwesenheit von Trutz Hardo drangen drei Polizeibeamte in seine Berliner Wohnung ein und nahmen eine ganze Reihe von Unterlagen mit.
Im Mai 1998 verurteilte das Schöffengericht Neuwied den Autor zu 100 Tagessätzen zu 40,- DM pro Tag samt Verbot des Romans JEDEM DAS SEINE.
Am 30. Mai 2000 erfolgte das Urteil in zweiter Instanz: 90 Tage zu 50,- DM pro Tag und wiederum Verbot des Romans in Deutschland.
Begründung des Gerichtes ist, dass das Karmagesetz in Deutschland nicht auf die Ermordung der Opfer im Holocaust bezogen werden darf.
Wörtlich: „Der Angeklagte kann sich nicht auf die Freiheit …. der Lehre und des Glaubens, Gewissens und Bekenntnisses berufen. Nach der grundgesetzlichen Wertordnung treten diese Freiheiten
zurück hinter die Ehre und Menschenwürde Anderer, die es zu achten gilt.“ (Teil V., Seite 13)
http://www.china-intern.de/page/tibet/1107122479.html (nicht mehr verfügbar)
In gewisser Weise ist das Urteil verständlich. Trutz Hardo glaubt, die Opfer der Shoa hätten ihr Schicksal selbst gewählt und die logische Konsequenz daraus ist, dass die Täter sich unschuldig fühlen können. Das passt nicht in die westliche Vorstellung von Gerechtigkeit. Vor allem geht es dabei aber darum, die Shoa nicht zu relativieren. Aber lässt sich Wahrheit verbieten? Wohl kaum, denn entweder ist etwas so, oder eben nicht. Ein Gericht kann nicht darüber urteilen, ob ein Glaube richtig, oder falsch ist, es kann sich nur an Fakten halten. Glaube ist kein Fakt, sondern oft eine total irrationale Angelegenheit.
Ich glaube nicht, dass Trutz Hardo mit seiner Theorie Recht hat, weil es meiner Meinung nach viel komplizierter ist, aber ich glaube, das Gericht müsste eigentlich seine Theorie widerlegen, um ihm das Wort verbieten zu können. Sonst wirkt das Urteil parteiisch und das ist bei weitem gefährlicher, als die offen geäußerte Meinung.
Oder das Gericht müsste von ihm Beweise für die Richtigkeit seiner Theorie verlangen.
Kann er diese nicht erbringen und auch nicht logisch erklären, wie er zu seiner Theorie kommt, handelt es sich darum, dass er etwas einfach bloß glaubt, also um eine unbewiesene Behauptung. Behauptet er, dass er weiß, er habe mit seiner Theorie recht, dann kann man ihm einen Maulkorb verpassen. Aber sobald er sagt, er würde es bloß glauben, ist das nicht mehr möglich, denn dann handelt es sich um Meinungsfreiheit.
So aber tut man der Sache nichts Gutes. Das Gericht scheint in den Augen derer, die sich über Hardos Behauptung freuen, voreingenommen zu sein und gerade in einer so heiklen Angelegenheit, sollte man diesen Eindruck vermeiden.
Trutz Hardo ist in erster Linie ein Rückführungstherapeut.
Bei solchen Rückführungen wird Hypnose eingesetzt. Es handelt sich immer um Hypnose, auch wenn mitunter behauptet wird, man würde bloß in einen entspannten Zustand versetzt. Hypnose ist immer der Versuch, jemanden in einen entspannten Zustand zu versetzen, also in einen Trancezustand.
Nun stellt sich die Frage, wie aussagekräftig sind die Erlebnisse während der Rückführung?
Ich glaube es kommt darauf an, welche Formulierungen verwendet werden. Denn wenn sich jemand nicht erinnern kann und ihm wird suggeriert, er/sie würde sich an ein früheres Leben erinnern, wird diese angebliche Erinnerung nicht echt sein.Dann wird das Unterbewusstsein eine Geschichte konstruieren, um den Befehl ausführen zu können, auch wenn gar keine Erinnerung vorhanden ist.
Er macht übrigens keine Ausbildungen mehr, steht auf seiner Webseite.
Trutz Hardo versteht sich nicht als Antisemit. In einem Eintrag auf dieser Webseite https://blog.hboeck.de/archives/245-ARD-Sendung-Polylux-fischt-im-braunen-Sumpf-zwischen-Esoterik-und-Holocaustverharmlosung.html verteidigt er sich. Was er zu wissen glaubt, entnimmt er seinen eigenen Rückführungen und den Rückführungen, die er als Therapeut gemacht hat. Was mir dabei auffiel ist folgender Satz: „Denn ich weiß aus meinen tausendfachen Erfahrungen durch meine Tätigkeit als Rückführungsexperte – und das wissen alle Rückführungsleiter und die von ihnen Zurückgeführten in der ganzen Welt -, dass wir nach dem Tod von den uns Vorausgegangenen abgeholt werden.“ Wenn es Wiedergeburt gibt, ist diese Behauptung unverständlich. Denn dann sind alle, oder zumindest die meisten „Vorausgegangenen“ vermutlich schon wieder geboren worden. Wiedergeburt bedeutet, alleine zu sein.
Seelenwanderung bedeutet, keiner bestimmten Familie, Kaste, Gruppe, Volk, usw. anzugehören. Alles was wir sind ist vergänglich. Es gibt keine Beziehungen die über das derzeitige Leben hinaus gehen. Der Tod ist die Chance einen Schlussstrich unter das derzeitige Leben zu ziehen, sich aus allen Vorstellungen und Glaubenssätzen zu lösen. Man beginnt zwar nicht bei Null, wenn man neu geboren wird, aber mangels Erinnerung an die Vorleben, muss man sich neu definieren. Ansonsten würde man sich immer wieder wiederholen, im Kreis drehen. Ein ewiges Leben wäre eigentlich Stillstand. Ein neues Leben im Jenseits ist Stillstand. Stillstand ist der wahre Tod. Leben ist Entwicklung.
Hypnose ist nicht so einfach anzuwenden, wenn es um solche Themen geht. Ich möchte Trutz Hardo nicht absprechen, ehrlich von dem was er sagt, überzeugt zu sein. Es ist nur so, dass er vermutlich von Anfang an an das Karmasystem geglaubt hat, weil es dem des Christentums entspricht. Nur auf einer anderen Ebene. Auch die Christen glauben schließlich an Lohn und Strafe. Was gut und was böse ist, entscheiden jedoch sie selbst. Hardo ist im christlichen Bereich aufgewachsen. Das hat ihn sicher geprägt. Da wir immer versuchen logisch zu denken, musste er zu einem ganz bestimmten Ergebnis, in Bezug auf seine neue Weltsicht, kommen.
Das Problem bei der Hypnose:
Wenn man an etwas fest glaubt und jemanden hypnotisiert, der weiß was man glaubt, findet die Beeinflussung schon statt, bevor die Hypnose beginnt.
Dann muss man damit rechnen, in erster Linie passende Antworten zu bekommen. Wessen Unterbewusstsein sich nicht beeinflussen lässt, produziert dann Blockaden. Das sind dann die Leute die sagen, sie könnten mit dem was sie erlebt haben, nichts anfangen.

Der Rabbi Yonassan Gershom glaubt auch an Wiedergeburt, sowie an Schuld und Sühne, findet in seinem geistigen Konstrukt aber einen Ausweg aus dem Dilemma, in dem Trutz Hardo ebenso wie die ihn
Richtenden stecken. Er löst den gordischen Knoten von Schuld und Unschuld bravurös. Er kennt das Judentum natürlich genau. Im Gegensatz zu Hardo, der es bloß von außen kennt. Ihm fehlt das
Verständnis, denn etwas wissen ist nicht immer gleichbedeutend mit verstehen.
Gershom hat ebenfalls Berichte von Menschen gesammelt, die sich an ein Vorleben während der Shoa zu erinnern glauben und schreibt darüber:
"Andere Holocaust-Opfer betrachteten ihren Tod als Kiddusch ha-Shem (eine jüdische Form von Martyrium durch Verfolgung) und erwarteten, direkt in den Himmel zu gelangen."
Was jedoch offenbar nicht passiert ist, sonst wären sie nicht wiedergeboren worden.
Gershom meint, niemand würde einen grausamen Tod wählen, sondern nur seine Lebensumstände, die dann vielleicht nicht so seien wie man es sich vorgestellt habe, aber die Schuld der Täter bleibe bestehen, weil sie sich selbst für das Böse entscheiden würden. Da gehe ich mit ihm konform:
Wer ein schlimmes Leben führt, hofft auf Besserung in einem neuen Leben und wer ein schönes Leben hat, möchte sich auch im nächsten Leben wohl fühlen. Letztere werden vielleicht eher nicht an Seelenwanderung glauben mögen, weil sie nicht wissen, ob es ihnen in einem weiteren Leben auch wieder gut gehen wird. Da wir Menschen gerne verdrängen, werden sie dazu tendieren, an ein neues Leben im Jenseits zu glauben. Oder daran, dass mit dem Tod alles endet. Das ist immer noch besser als ein schreckliches, zukünftiges Leben. Bei dem was wir glauben, oder eben nicht, spielen viele Faktoren eine Rolle.
Da auch die Anthroposophen an Wiedergeburt glauben und sich daher von Gershom angesprochen fühlen, kam es zum Dialog, der für ihn etwas irritierend ablief. Man konfrontierte ihn mit der
Steinerschen Theorie, eine Seele werde durch Zyankali „aufgelöst“.
«Wenn Sie aber durch Zyankali sich vergiften [beachten Sie bitte den Gebrauch des Reflexivpronomens ‹sich›], dann hat die Seele die Absicht, überall mit jedem Körperteilchen mitzugehen, und
namentlich sich auszubreiten im Stickstoff und sich aufzulösen im Weltenall. Das ist der wirkliche Tod von Seele und Geist.» (Rudolf Steiner, Mensch und Welt. Das Wirken des Geistes in der Natur,
Gesamtausgabe Nr. 351, Dornach 1988.)
Rudolf Steiner hat eine unbewiesene und unbeweisbare Behauptung aufgestellt, die absolut sinnfrei ist.
Diesen Satz suchte der Rabbi Yonassan Gershom in Steiners Büchern, weil ihn die Anthroposophen fragten, wieso die Seelen von Menschen (die er therapierte und die glaubten, in einem früheren Leben
von den Nazis ermordet worden zu sein), überhaupt überleben hätten können.
Als ich in Berlin war, fragten mich verschiedene Anthroposophen: «Wie kann es sich bei den Fällen in Ihren Büchern um wiederverkörperte Seelen handeln, die in den Gaskammern ums Leben
gekommen sind, wenn doch Zyankali die Seele für immer zerstört?» Ich verstand diese Frage nicht. Aus jüdischer Sicht ist die Seele ewig und kann nie zerstört werden, außer – was der Himmel
verhüten möge – durch den Willen Gottes. Die Art des irdischen Todes kann das Weiterleben der Seele nicht beeinflussen, weil der Körper nur ein vorübergehendes Kleid ist. Deshalb sollte der Tod
durch Zyankali nicht anders sein als sonst ein Tod.
Weiter stellt er eine interessante Theorie in diesem Zusammenhang auf:
Hingegen besteht die schauerliche Möglichkeit, daß die Nazis genau deshalb Zyankali verwendeten, weil sie damit außer den Körpern auch die Seelen der Juden zu zerstören hofften.
http://www.pinenet.com/~rooster/preface2.html
Beweisen lässt sich diese Theorie zwar nicht, aber es ist eine Tatsache, dass die Lehren der Anthroposophen den Nazis teilweise als Vorbild dienten. Steiner hat sich zumindest anfangs bei den
Nazis sehr beliebt gemacht. „Im Kampf gegen den Kriegsschuldvorwurf an Deutschland finanzierte Steiner eine verschwörungstheoretische Schrift, in der Freimaurern, Juden und Theosophen die Schuld am Ersten Weltkrieg angelastet wurde. Diese Schrift des
Okkultisten Karl Heise, die mit einer Einleitung Steiners versehen war, wurde später von den Nationalsozialisten rezipiert.“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Steiner#%E2%80%9E%C3%9Cbersinnliche_Welterkenntnis%E2%80%9C)
Rudolf Steiner behauptete, seine Lehre sei wissenschaftlich, was seine Kritiker zurück wiesen. Dabei spricht genau diese angebliche Wissenschaftlichkeit total gegen seine Theorie. Woher soll er
denn wissen, was mit der Seele eines Menschen passiert, je nachdem wie der Mensch getötet wurde. Wissenschaftlich heißt in diesem Zusammenhang, mit dem Verstand etwas feststellen. Genau das kann
der Verstand aber nicht ergründen. Seine Behauptung ist totaler Blödsinn, aber seine Anhänger/innen glauben blind an seine Worte. Statt sich zu fragen, ob es logisch sei, was Steiner gesagt
hatte, wo doch angeblich durch Zyankali Getötete, doch wiedergeboren wurden.
Gershom wurde teilweise auch falsch verstanden und musste sich rechtfertigen.
Tatsächlich zählte ich viel mehr Juden als Nicht-Juden, die sich wiederinkarniert haben. Das wurde falsch interpretiert. Ich hätte damit sagen wollen, daß die meisten Menschen in ihrem
jetzigen Leben nicht jüdisch seien. Wenn ich eines korrigieren möchte, dann ist es das.
http://www.pinenet.com/~rooster/info3-a.html
Die Anthroposophen haben wohl auch an fremden Theorien zu knabbern, weil diese mit der ihren so ganz und gar nicht kompatibel sind.
Gershom: Ein Anthroposoph meinte sogar, weil Zyankali die Seele zerstöre, könnten die von mir dargestellten Fälle von Reinkarnation gar nicht Holocaust-Opfer sein. Er vermutete, daß es sich
um Seelen von Nazis handle, die sich während ihrer «Lebensrückschau» nach dem Tod mit ihren Opfern identifiziert hatten und nun mit Erinnerungen wiedergeboren wurden, die ihnen als die eigenen
erschienen.
So entstehen die krausesten Theorien und man kann sich ungefähr vorstellen wie „Glaube“ neue Ideen kreiert. Denn worüber da spekuliert wurde, hat nichts mit eigenem Erleben, oder mit eigenen
Erfahrungen zu tun. Es sind unbewiesene und unbeweisbare Behauptungen.
Ich habe selbstverständlich auch meine eigene Theorie zu der Frage, wie Seelenwanderung funktioniert. Das erforsche ich, indem ich mein Leben mit dem Leben Strindbergs vergleiche. Bisher habe ich
keinerlei Hinweise darauf gefunden, dass es bei der Wiedergeburt um Lohn und Strafe geht.
Meine Überlegungen alleine sind jedoch kein Beweis. Bis ich eine überzeugende Antwort finde, bleibt alles nur eine Theorie. Allerdings wehre ich mich gegen die Mentalität derer, die es zu wissen
glauben und die meinen, es müsse so, oder so sein, weil es gerecht wäre, oder weil es richtig wäre, oder gut, oder was weiß ich was. Wahrheit muss nicht notwendigerweise angenehm sein.
Eines aber ist sicher: Wiedergeburtstheorie heißt nicht, die Täter quasi freisprechen zu wollen, denn eine Tat bleibt immer was sie ist – und es ist auch nicht weniger schlimm für die Opfer
wiedergeboren zu werden, als ganz einfach tot zu sein. Ich behaupte, es ist sogar schlimmer, denn wer einfach tot ist, hat alles Leid hinter sich gebracht, ob es nun sinnvoll, oder unsinnig
gewesen sein mag, aber wer wiedergeboren wird, leidet an seinem erschreckenden Schicksal weiterhin, weil Traumen vielleicht auch durch den Tod nicht geheilt werden können.
Steiner behauptete zwar hellsichtig zu sein, aber da er auf verschiedenen Schriften aufbaute, welche er anderen zu lesen gab, damit sie auch hellsichtig werden, glaube ich seiner Behauptung nicht. Damit stehe ich nicht alleine da. „Steiners Verwendung rassetheoretischer Vorstellungen wird mitunter mit seiner Prägung durch den evolutionistischen Zeitgeist des ausgehenden 19. Jahrhunderts erklärt, weshalb man seine Äußerungen aus der Zeit heraus verstehen müsse, in der sie entstanden. Diese relativierende Deutung steht im Widerspruch zu Steiners Selbstverständnis, über höhere, auf übersinnlichem Weg erlangte Erkenntnisse zu verfügen, deren Wahrheit zeitlos wäre.“ (wikipedia)
Angeblich hat Steiner keine Drogen genommen. Das bezweifle ich. Zu seinen Lebzeiten haben so ziemlich alle Menschen zeitweise Drogen genommen, ohne zu wissen, dass es Drogen sind. Denn Drogen wurden von Ärzten verschrieben, in Unkenntnis ihrer Gefährlichkeit. Aber egal, ob man ihm Drogen verabreicht hat, oder nicht: Seine angeblichen Erkenntnisse stammten zum großen Teil von anderen. Mit anderen Worten: Er hat abgeschrieben.
Was genau er über Karma dachte, habe ich bisher nicht heraus gefunden. Ich habe auch keine Lust, alle Schriften Steiners zu lesen. Einen Satz habe ich gefunden, der mir interessant erscheint: „…denn er weiß, daß die Menschen durch die Wiederverkörperung so sein werden, je nach dem, wie sie in dem vorhergehenden Leben gelebt haben.“ Das ist zwar das was man unter Karma versteht, aber nicht in der Form, wie Trutz Hardo es unterstellt.
Steiner wurde als Wiedergeburt von Aristoteles verehrt. Meiner Meinung nach absoluter Blödsinn.
Man sollte vielleicht nicht alles ernst nehmen, nur weil ein Herr Steiner es behauptet hat. Leider neigen viele Menschen dazu, Fan zu werden. Das bedeutet, sie vergöttern jemanden, der/die etwas gesagt hat, was ihnen gefällt. Diesem vergötterten Menschen glauben sie alles was von ihm kommt. Ein außergewöhnlich kindisches Verhalten. Man sollte besser nicht bei anderen denken lassen, sondern es lieber selbst tun.
Anthroposophen erklärten die Reaktorkatastrophe in Fukushima als karmischen Ausgleich.
Woher beziehen sie ihre Weisheit? Worauf gründen sie ihre Behauptung?
Zur Corona-Pandemie schreibt Christoph Hueck: „Wenn ich sterbe, werde ich viel bewusster und freier werden.“
Die Qualen der Opfer werden spirituell veredelt „Aus anthroposophischer Sicht kann Leiden als ein tiefer karmischer Entwicklungsimpuls verstanden werden. https://ghg-tuebingen.de/2021/03/05/wurzelrassen-und-karma-kritische-einfuehrung-in-die-welt-der-anthroposophie/
Das klingt schon ein wenig nach Trutz Hardo.
Kommentar schreiben