Im Jahre 2019 starb Charlotte Holmes im Krankenhaus.
Kurz vor ihrem Tod beschrieb Charlotte Holmes ihrem Mann Blumen, die es in diesem Krankenhaus nicht gab. Offenbar halluzinierte sie. Als sie dann starb - zumindest sah es für die anderen Anwesenden so aus - erlebte sie sich als außerhalb ihres Körpers schwebend. Von einem Punkt an der Decke, sah sie herab auf ihren Mann.
Während sie tot war, hörte sie Musik. Sie sah Engel, von denen sie abgeholt wurde und sie glaubte, um sich herum die Natur zu erkennen. Die Engeln brachten sie in den Himmel. Dort sah sie verstorbene Familienmitglieder. Diese sahen aber anders aus, als sie zu Lebzeiten ausgesehen hatten. Alle schienen um die 30 Jahre alt zu sein. Sogar "Gott" unterhielt sich - offenbar verbal - mit ihr.
Danach zeigte man ihr die Hölle, die nach verfaultem Fleisch roch. Schreie waren zu hören. Das Bild der Hölle solle Menschen abschrecken, die unmoralisch handelten. Sie sei dazu ausersehen, diese Botschaft zu den Lebenden zu bringen. Eine Auserwählte, also.
Ich bezweifle nicht, dass die Frau das alles so erlebt hat, aber ich zweifle sehr daran, dass ihr Erleben auch nur das Geringste mit jenseitiger Realität zu tun hat.
Eher habe ich das Gefühl, dass sie von gängigen religiösen Vorstellungen geprägt ist und deshalb bestimmte Szenen aufruft, die genau in dieses Schema passen.
Immer mehr Forscher/innen versuchen diese frage zu klären. Was natürlich nicht einfach ist, weil die Betroffenen nur über ihre inneren Erfahrungen berichten können, wenn sie eben nicht sterben. Wirklich tot ist man erst, wenn der Sterbeprozess nicht mehr umkehrbar ist. Alle Berichte über Nahtoderfahrungen enden jedoch dort, wo diese Unumkehrbarkeit eintreten würde. Sie "kommen zurück", ohne tatsächlich tot gewesen zu sein.
Am 22.02.2022 wurde in der Fachzeitschrift „Frontiers in Aging Neuroscience“ ein Artikel veröffentlicht, bei dem es um die Gehirnscans von einem sterbenden geht. Die womöglich letzten Gedanken eines Sterbenden wurden aufgezeichnet. Natürlich nicht die Gedanken, die man als solche erkennen kann. Ein Gehirnscan zeigt bloß die Aktivität des Gehirns an.
In diesem Fall handelte es sich auch nur um ein EEG, das bei einem alten Mann gemacht wurde, der nach einem Sturz in einer Notaufnahme war. Während das Gerät seine Gehirnaktivität aufzeichnete, starb er. Während er starb, steigerte sich die Aktivität der Gamma-Wellen. Gamma-Wellen weisen eine Frequenz von 30-100 Hz auf.
Bei Nagetieren, die man ja bekanntlich "im Dienste der Wissenschaft" gerne tötet, traten ähnliche Muster auf. Obwohl diese einzelne Messung bei einem sterbenden Menschen nicht unbedingt repräsentativ ist, es war reiner Zufall, dass sie zustande kam, geht man davon aus, dass alle Lebewesen während des Sterbeprozesses gleich reagieren.
Albert Heim schuf 1892 den Begriff "Nahtoderlebnis". Er war Geologe und er sammelte die Erzählungen von Bergsteigern, die verunfallt waren. Der Psychiater Raymond Moody sammelte die Berichte von Sterbenden, die aber eben nicht wirklich tot waren.
Eine neue Studie erschien am 31. März 2025 https://www.nature.com/articles/s41582-025-01072-z
In dieser Studie werden viele bisherige Erkenntnisse zusammen gefasst. Es zeigt sich, dass "Nahtoderlebnisse" nicht nur in einem Zustand der tatsächlichen Nähe zum Tod auftreten, sondern auch bei Epilepsie, oder bei der Einnahme von psychoaktiven Substanzen.
Es gibt drei Formen des Erlebens:
1) das Gefühl, Gott zu begegnen
2) das Gefühl, in der Hölle gelandet zu sein
3) endlose Leere zu erleben
Die körperliche Aktivität:
"Demnach geht erst die Sauerstoffkonzentration im Gehirn zurück, während die CO2-Konzentration in die Höhe schießt und das Hirn übersäuert. Das startet eine Kettenreaktion, die bestimmte Hirnregionen besonders reizbar macht, darunter der temporoparietale Übergang und der Occipitallappen. Dazu werden zahlreiche Neurotransmitter ausgeschüttet, darunter Serotonin, Endorphine und Dopamin."
Nun zurück zu Frau Homes.
Sie war 11 Minuten lang "tot" und sah nicht nur Gott und die Hölle, sondern auch ihr ungeborenes Kind, welches sie verloren hatte. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht, nachdem sie 234 zu 134 Blutdruck hatte. Leute, schreckt euch nicht, wenn ihr das liest. Ich hatte 160 Blutdruck und lebe noch immer. Die Frau hatte einfach nur Pech, oder das Schicksal wollte ihr etwas sagen. Nämlich dass man nicht einfach tot ist, wenn man stirbt. Für sie war es ein wichtiges Ereignis, egal ob es sich um eine innere Realität handelte, oder um reine Fantasie. Wobei ich von letzterem ausgehe.
Was ihre Schilderung von dem unterscheidet, was die Forscher/innen an Material zur Verfügung hatten, ist der Bericht über das, was sie in der realen Welt angeblich sehen konnte. Sie sah das Personal und ihren Mann, der in der Ecke stand, während man eine Herzmassage bei ihr machte. Ich glaube solche Schilderungen kennt man wirklich nur von Nahtoderfahrungen.
Kommentar schreiben