Es ist eine alte Geschichte, aber sie ist leider nicht wahr.
Frau Jonsdottir wurde zur Sprecherin der Elfen in Island erwählt. Sie versprachen ihr Abenteuer. In Island nimmt man eben Rücksicht auf Elfen.
Gardabaer legte Ragnhildur Jonsdottir Ende 2013 gemeinsam mit zwei Dutzend anderen den Bau einer Straße lahm, weil die künftige Trasse genau durch eine kleine "Elfenkirche" – einen
Lava-Steinbrocken – führen sollte. Nun wird die Straße zwar trotz aller Proteste gebaut, der Fels soll aber aus Respekt vor den Naturgeistern umziehen. Ein Kran hievt den viele Tonnen schweren
Stein an eine andere Stelle.
Das erfuhr man vor einige Jahren auf der Webseite des KURIER.
http://kurier.at/politik/weltchronik/wegen-elfen-mystischer-steinbrocken-soll-umziehen/83.456.330
Die Elfenkirche dient den Menschen dazu, Rat zu finden. Deshalb dürfe man sie nicht entfernen. Für deren Erhaltung würden die Isländer kämpfen. Bis zum heutigen Tag.
Nicht nur der KURIER brachte diese Zeitungsente, sondern auch noch viele andere Zeitungen. Weil leider einer vom anderen ungeprüft abschreibt. So entstehen Fake News.
Die Reaktion der Isländer auf diese Unterstellung wurde nicht so groß verkündet. So blieb wahrscheinlich in den meisten Gehirnen der Leserinnen und Leser die Idee erhalten, die Isländer würden noch in der Steinzeit leben. Dabei glauben sie in der Mehrzahl gar nicht mehr an Elfen. Na ja, einige wenige vielleicht doch.
Es gab keine Elfen Lobby, sondern nur ganz normale Naturschützer und der Bau wurde nicht gestoppt. Leider, denn Naturschutz wäre in Island genauso wichtig, wie überall sonst auch.
"Dass sich die Isländer ihren Humor trotz des Naturgeister-Klischees nicht nehmen lassen, zeigt das ironische Schlusswort in der Empörung des Journalisten Jóhannesson: "Fakt ist, dass wir in Island unseren Teil an Leuten haben, die Elfen sehen, und ein paar, die sagen, dass sie an ihre Existenz glauben, weil sie denken, dass das lustig ist. Nicht viele glauben an Trolle, und jeder, der jünger ist als sieben, glaubt an die Yule Lads (die isländischen Weihnachtsmänner, Anmerkung der Redaktion)."" https://www.sueddeutsche.de/panorama/island-die-legende-von-der-elfen-lobby-1.1851240
Sind die Elfen nun ausgestorben, oder doch nicht?
Professor Gunnell hat untersucht, wie viele seine Landsleute wirklich an übernatürliche Nachbarn – an Elfen, Feen, Trolle und Gespenster – glauben. „Unsere Umfrage hat gezeigt: Unter 10 Prozent glauben daran – und weniger als 50% glauben nicht daran. Der Rest denkt, es kann sein, ist vielleicht möglich, aber unwahrscheinlich. Trotzdem würden sie niemals nie sagen. https://www.deutschlandfunk.de/naturreligion-auf-island-der-einfluss-von-trollen-und-elfen-100.html
Es gibt sie eben doch noch vereinzelt, die Elfen. Oder besser: Isländer, die Elfen sehen und mit ihnen kommunizieren. Und wie ich vor kurzem schrieb, genügt ein Fliegenpilz, um sie sehen zu können. Es gibt genug Fliegenpilze in Island. Das erklärt so einiges.
Ragnhildur Jónsdóttir, ihr Beruf: Seherin, wurde als Sprecherin der Elfen in dem bewussten Artikel genannt. Sie hatte sich der Umweltschutz Gruppe angeschlossen.
Heute verdient man mit dem versteckten Volk einfach Geld: Neben einer Elfenschule gibt es Elfenwanderungen, eine Elfenhauptstadt und vieles andere mehr. Ein regelrechtes Elfen-Business ist entstanden, sagt Terry Gunell von der Univercity of Iceland:
Im Gegensatz zu den Feen entstammen die Elfen der “nordischen Mythologie” und sind sowohl in germanischen, wie auch in keltischen Glaubensvorstellungen zu finden. https://forgottencreatures.de/feen-und-elfen/
Elfen sind also sozusagen Überbleibsel einer sehr alten Religion. Das Christentum hat es nicht geschafft, sie total auszurotten. Man mag über den Glauben an Feen lächeln, aber er ist nicht lächerlicher als der Glaube, ein Mensch könne von einem Gott gezeugt worden sein, oder geweihtes Wasser habe irgendeine magische Wirkung. Das Christentum ist voll gestopft mit magischen Riten und heidnischen Glaubensvorstellungen. Was macht es für einen Unterschied, ob man an einen Gott glaubt, oder an mehrere?
Kommentar schreiben